MANNTRA - Kreatura
Mehr über Manntra
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- No Cut
- Release:
- 12.08.2022
- Volhov
- Nightmare
- Tanz
- Devour
- Königsmord
- Black
- Kreatura
- Silvermoon
- Not Guilty
- Oblivion
- Secret
- So ist das Leben
So ist das Leben...
MANNTRA ist eine kroatische Metal-Band, die in ihren frühen Tagen ein paar Songs für die Insel geschrieben hat, gesungen in kroatischer Sprache. Vor allem "Meridian" gehört hier zur Auswahl meiner Lieblingsalben. Doch im Leben verändern sich manchmal Dinge, und dies gilt auch für MANNTRA. Ob zum Guten oder zum Schlechten, das ist oft Ansichtssache.
Freudiges Touren, Festivalpräsenz, und vor allem die Freundschaft und Kooperation mit IN EXTREMO bescherten der Band in den letzten Jahren ein paar Erfolge, vor allen in Deutschland. Daraufhin hat man den Stil adjustiert, die Songs kompaktiert und kompatibilisiert, und bis auf wenige Ausnahmen wird auf kroatische Lyrics zugunsten englischer verzichtet. Schon bei meiner Kritik zu "Oyka" habe ich versucht, meine Missgunst gegenüber diesem Richtungswechsel auszudrücken. Der Nachfolger "Monster Mind Consuming" brachte da meines Erachtens kaum Änderung. Was kann man also von "Kreatura" erwarten?
Sagen wir es so: Wer die letzten beiden Alben mochte, der wird auch an dem neuen Material kaum etwas auszusetzen haben. Nach wie vor sind die meisten Songs von simplen RAMMSTEIN-Riffs, an dieselbe Band angelehnten Vocals und sofort ins Ohr gehenden, einfachen Folk-Metal-Refrains geprägt. Es ist easy listening-Stoff, der auf Festivals vielleicht wunderbar unterhalten kann, tanzbar, schnell mitgrölbar, schnellen Spaß garantierend. "Kreatura" ist dabei durch und durch ein professionell durchgestyltes, auf Mainstream geöltes Album. Ich mag ja durchaus solche Musik, bin selbst großer Fan der Hitmaschine BEYOND THE BLACK und ähnlicher Projekte. Aber bei MANNTRA habe ich zu sehr den Eindruck, dass das Songwriting einer Schablone entstammt; oft gibt es zurückgenommene Strophen, mit weiblichem Gesang unterlegte Lei-La-Lei "Folk"-Passagen und dann den catchy Refrain, den man aber irgendwie schon öfter so ähnlich gehört hat. Und somit mutet erstmal jeder Song ein wenig redundant an.
Für mich geht die Strategie allerdings immer bei zwei bis drei Songs auf. 'Nightmare' und Silvermoon' fräsen sich bald recht geschmeidig und nachhaltig ins Ohr. Diese Stücke möchte ich auch tatsächlich noch öfter hören. An vielen Stellen wird es mir aber doch zu plakativ, beispielsweise das teilweise auf deutsch gesungene 'Königsmord' mit seinem dumpfbackigen Refrain. Andere Songs tun zumindest nicht weh, stellen aber leider nichts Besonderes mehr dar. Auch nicht das von IN EXTREMOs Micha Rhein mitgeschriebene, komplett auf deutsch gesungene 'So ist das Leben', eine am der Grenze zum Kitsch wandernde Ballade, die eigentlich Hoffnung bringen soll. Bei drei Maß Bier auf der Wies'n funktioniert das auf jeden Fall.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker