MANNTRA - War Of The Heathens
Mehr über Manntra
- Genre:
- Industrial Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SPV
- Release:
- 22.09.2023
- The Hunter
- Morana
- Et in Peccatum
- Blackmoon
- Domain
- The Witches of St.Vincent
- The Call of Strigun
- Feed the Beast
- The Long March
- War of the Heathens
- Starkind
"La-La-La-La-La-Lei-La-Lei-La!"
Industrial und Folk gemischt - das klang erst einmal spannend. Und dann auch noch aus einem Kulturkreis, der im Gegensatz zu den Nordmännern nicht omnipräsent in diesem Subgenre ist. Kurzum: Die Kroaten von MANNTRA weckten mein Interesse.
Erste Erkenntnis: Die Band hat mit "War Of The Heathens" bereits ihr siebtes Album am Start und ist trotzdem unter meinem Radar geflogen.
Zweite Erkenntnis: Das Album ist fett und basslastig produziert, die Songs gehen direkt ins Ohr und - ich vermute mal - live auch ins Tanzbein.
Dritte Erkenntnis: Wie ich den Rezensionen meines Kollegen Thomas Becker zu älteren Alben entnehmen konnte, hat die Band ihren Sound mit zunehmendem Erfolg immer mehr angepasst.
Was gibt es nun auf die Ohren? Nach dem energiegeladenen Opener dröhnt mit 'Morana' ein kraftvoller Song im höheren Midtempo aus den Boxen. Schon nach 30 Sekunden sind wir im Refrain und das könnte man insgesamt als Rezept der Kroaten destillieren. Die Songs sind knackig, alle unter der 4-Minuten-Grenze, manche sogar eher in Richtung 3 Minuten und darunter. Die Rhythmusfraktion schiebt durch groovige Modern-Rock-Arrangements, darüber hören wir Leadinstrumente, die eine Prise Folk darüberstreuen. Das kennt man zum Beispiel von Bands wie ELUVEITIE.
Gesanglich bewegen sich die männlichen Leadvocals zwischen LAIBACH und SANTIAGO. Dazwischen hören wir weibliche "La-La-La-La-La-Lei-La-Lei-La"-Chöre. Das kommt cool rüber und versprüht Balkan-Folklore. Ab und zu bricht die Band auch aus ihrem selbst gewählten Korsett aus: 'Blackmoon' beginnt mit Drum-Samples, 'The Call Of Strigun' mit fetten Keys. Balladen gibt es auch, hier sei 'Starkind' erwähnt. Als 'In Black We Trust' läuft, musste ich an LORD OF THE LOST denken.
Ziehen wir ein Fazit: Fans der früheren Alben der Band, die deutlich folkloristischer - man könnte auch sagen: authentischer - waren, werden mit "War Of The Heathens" nicht glücklich werden. Wer die Band über dieses Album kennenlernt, bekommt modernen, fetten Groove-Rock mit ungewöhnlichen Arrangements. Gut hörbar, aber etwas seelenlos. Also perfektes Material für den Eurovision Song Contest.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer