MANSFELD - Max und Moritz
Mehr über Mansfeld
- Genre:
- Experimental / Avantgarde / Progressive
- ∅-Note:
- 9.00
- Release:
- 15.01.2021
- Vorwort
- Erster Streich
- Zweiter Streich
- Dritter Streich
- Vierter Streich
- Fünfter Streich
- Sechster Streich
- Letzter Streich
- Schluß
Schrubbel, säg, ganz ohne Tücken, gibt die Band uns ein Verzücken.
Das Kinderbuch Max und Moritz von Wilhelm Busch als Rockalbum? Ja, in der Tat, darum handelt es sich bei diesem selbstproduzierten Album der jungen Band aus Halle. Nun, ein Kinderbuch, dann wird es sich ja sicher um Pop oder Schlager handeln, oder? Weit gefehlt, MANSFELD sind Metaller, die auf ihrem musikalischen Werdegang mit ihren Scheuklappen an einem Nagel hängengeblieben sind und sich nun verschiedener Einflüsse nicht zu wehren vermögen.
Dabei scheint die Band eine Grundlage aus Death Metal zu haben, denke ich beim 'Ersten Streich', aber auch einfach Spaß an der Umsetzung und Mischung von Stilen und Sounds. Allein die Instrumente der Gastmusiker sorgen für hochgezogene Augenbrauen, denn da kommen zum Beispiel Horn, Mandoline, Bratsche, Klarinette und Tuba zum Vorschein. Dazu passt auch die Tatsache, dass die Band mit Sara Seubert und Tobias Reinicke zwei Personen am Mikrofon hat und zudem noch Gastsänger integriert.
Okay, aber wie klingt das, fragst du völlig zurecht. Nur... ich kann das nur schwer beschreiben. Das ist eine Mischung aus Death Metal mit Hörspielanleihen, DEEP PURPLEs "Concerto For Group And Orchestra", "In A Flesh Aquarum" von UNEXPECT (eine Band, die übrigens im Promotext erwähnt wird! Da kennt sich jemand in Halle aber aus.) und Indie Rock. Was immer passend erscheint, um die einzelnen Geschehnisse der Geschichte zu untermalen und abzusetzen, setzt MANFELD ein. Und mehr.
Dass ich immer noch keine richtige Beschreibung der Musik zustande gebracht habe, liegt in diesem Fall in der Natur der Sache, denn jede solche wäre nur eine Momentaufnahme und nach einer halben Minute nicht mehr zutreffend. Jedes Lied ist in sich ein eigenes klangliches Universum und führt den Hörer durch verschiedene Höhen und hinterhältige Untiefen der klassischen Geschichte, in Gänze weigert sich das Album daher auch nach einigen Durchgängen nachhaltig, sich in den Gehörgängen mit Wiedererkennungswert festzusetzen. Dazu brauche ich wohl noch viele weitere Umdrehungen, zumal das Album etwa sechzig Minuten lang ist.
Diese Art von Avantgarde Progressive Death Metal oder Extreme Experimental Prog lässt sich nur akustisch erfassen, nicht adäquat in Worte kleiden. Ich bin sicher, dass es für diese Art von Musik nur eine kleine Zielgruppe gibt, aber diese bekommt nur selten neues Futter, weswegen diese CD ein Fest für die Nische ist, zu der ich auch gehöre.
Glücklicherweise hat MANSFELD eines der Stücke bereits als Lyrikvideo veröffentlicht, sodass du einfach mal selbst reinlauschen kannst:
Na, wild, was? Aber auch sehr spannend.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger