MANTAR - Ode To The Flame
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2016
Mehr über Mantar
- Genre:
- Black Metal / Doom / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 15.04.2016
- Carnal Rising
- Praise The Plague
- Era Borealis
- The Hint
- Born Reversed
- Oz
- I Omen
- Cross The Cross
- Schwanenstein
- Sundowning
Vier Fäuste für einen Höllenlärm
"Death By Burning", das Debüt des Hamburger Duos MANTAR war ein ziemlicher Knall, der mehr oder weniger aus dem Nichts kam. Dem starken Album folgten Auftritte auf vielen Festivals und der Wechsel vom Underground und Avantgarde Label Svart Records zum Branchenriesen Nuclear Blast. Nun ist mit "Ode To The Flame" das Zweitwerk von MANTAR fertig und die bange Frage, ob die Band nun kommerziell und ausgewimpt sei, kann mit einem klaren und lauten "Nein!" beantwortet werden.
Denn im Prinzip hat sich fast gar nichts im derben Sound von MANTAR getan, immer noch werden Elemente aus Black Metal, Doom (weniger als früher), Rock'n'Roll, etwas Punk und allem dazwischen in einen großen Topf geschmissen und mit ordentlich Rotz versehen herausgeprügelt. Das Ergebnis sind insgesamt 10 Songs, die von der ersten Sekunde nach MANTAR klingen. Denn die beiden Krachmacher haben es tatsächlich geschafft, mit ihrem Debüt einen ganz eigenen unverwechselbaren Sound zu kreieren, der nun auf "Ode To The Flame" feinjustiert wurde und in noch fokussierteren, auf den Punkt kommenden Songs mündet.
Es wirkt so, als haben die zahlreichen Liveshows der Band geholfen, die Kompositionen auf das Wesentliche zu reduzieren. Das funktioniert immer wieder hervorragend, zum ersten Mal im Kracher 'Era Borealis', der mit seinem einfachen Refrain wohl tatsächlich zur Mitsinghymne der Band mutieren dürfte, eingängig ja, aber verweichlicht nein, so stellt sich dieser Knaller dar.
Das andere Highlight, das gleichzeitig auch den anderen Pol des MANTARschen Soundkosmos markiert ist 'Schwanenstein', das mit seiner düsteren, morbiden Atmosphäre nicht weniger packend aber eben auch ganz anders ist. Hier kommen die Black-Metal-Einflüsse deutlich zum Vorschein, nur um im abschließenden 'Sundowning' gnadenlos in eine Teergrube aus zähen Riffs und hasserfülltem Gesang gezerrt zu werden.
MANTAR stapft nach wie vor durch die Musiklandschaft wie ein Urzeitmonster, mal wütend alles zertrampelnd, mal ohne Rücksicht auf Verluste tanzend, zu einem primitiven Rock'n'Roll-Groove wie in 'Cross The Cross'. Doch egal an welcher Stelle von "Ode To The Flame" man hineinhört, es klingt immer nach MANTAR und es macht trotz aller Aggression, trotz aller Räudigkeit immer Spaß, den beiden Wüterichen zuzuhören. MANTAR bleibt somit eine der spannendsten Bands der letzten Jahre und "Ode To Burning" ist der logische und gelungene nächste Schritt des Duos.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst