MANTAS - Zero Tolerance
Mehr über Mantas
- Genre:
- Nu/Heavy Metal
- Label:
- Demolition/Dreamcatcher Records
- Release:
- 01.11.2004
- Zero Tolerance
- Rage
- Drill
- Kill It
- Look Who Died
- Stone Cold
- Original Sin
- Rise
- Insanity
- Bring It On
Was kommt dabei heraus, wenn man sich JUDAS PRIEST und SLIPKNOT zum Vorbild nimmt und nebenbei auch noch die ganzen alten VENOM-Sachen komponiert hat? Eine extrem fette und groovende Mixtur von Heavy und Nu Metal plus einer würzigen Prise MINISTRY! So lässt sich kurz gesagt die Musik von MANTAS, dem Soloprojekt des einstigen VENOM-Gitarristen, beschreiben. Aus den alten "Black Metal"-Zeiten wurden lediglich die satanischen Symbole und ein wenig antichristliche Gesinnung in den Texten übernommen. Ansonsten strahlt das neue Projekt eine ganz andere, eher vorschlaghammermäßige Düsternis aus. Die Produktion ist dabei äußerst fett geraten, erinnert in klangtechnischer Brachialität manchmal sogar an STRAPPING YOUNG LADs "City". Abwechslungsreich sind ruhigere Passagen, in denen eine Frd-Durst-Stimme dominiert, zwischen die kalten stählernen Riffs gesetzt. Dabei wird jeder Song von einem Sample eingeleitet. Darin sind abwechselnd mal eine Folterszene mit Bohrmaschine (es hört sich zumindest so an) oder durch einen christlichen Moralprediger ausgeübter Psychoterror aufgenommen. Auch an Einspielungen von Maschinengewehren und Kugelfeuer wurde nicht gespart. Stellenweise gehen MANTAS mir schon zu psycho ab: "Inhale deeply. Count down from ten to one." Danach hämmert in bester MINISTRY-Manier ein 'Kill It' auf das Ohr ein. Eine Geschwindigkeitsbremse hat man sich hier nicht auferlegt.
Leider flacht das Album nach dem fünften Song ziemlich ab. (Ausnahme: das kraftvolle 'Original Sin'.) Mit Kreativität haben sich MANTAS auf ihrem Erstling wohl nicht überworfen. Stattdessen gibt's meist nur auf die Fresse und das ordentlich. Das schockiert beim ersten Hören, geht einem aber schon beim zweiten Mal einfach nur noch auf die Semmeln. Musikalisch hätten es MANTAS gar nicht nötig, denn in der neuen Rhythmik und den im Gitarrenspiel konservierten Heavy Metal hat die Band der Welt durchaus etwas zu bieten. Besonders die gegen Songende aufspielenden Soli sind das Reinhören wert. Da weiß man wieder, wo der Junge herkommt. Vielleicht ist es ja auch die Stimme, die nach einem Durchlauf anfängt zu nerven. Mehr Gesang oder Emotion wäre an mancher Tiefstelle wünschenswert. Die dauerhaft im "Die Welt ist Scheiße"-Jammerton gehaltenen Texte geben auch keine erleuchtenden Erkenntnisse. Wenn man allerdings mal richtig Wut hat und diese so schnell wie möglich irgendwo channeln möchte, dann bietet "Zero Tolerance" genau den richtigen Katalysator. Geradlinig, kaltschnäuzig, prollig.
Anspieltipps: Zero Tollerance, Rage, Look Who Died, Original Sin
- Redakteur:
- Wiebke Rost