MANTRA (ITA) - I4D
Mehr über Mantra (ITA)
- Genre:
- Hardrock/Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 14.08.2015
- Instructions 4 Destruction
- Bound For Glory
- 30 Minutes Of Fame
- Mr Shameless
- In The Name Of Our Fathers
- The Grinder
- John Roskow
- Endless Night
- Wicked Desire
- Rush For Love
Handwerklich gut, musikalisch nicht überzeugend.
Die Italiener von MANTRA sind hierzulande ein noch recht unbeschriebenes Blatt, obwohl die Band bereits 1988 in Florenz gegründet wurde. Nachdem man zuerst unter dem Banner MAD MICE begonnen hatte, entschied sich das Quartett im Jahre 1997 nach einigen Problemen mit dem bisherigen Label, die Band unter dem Namen MANTRA wiederzubeleben. Es folgten drei Studioalben, bevor die Truppe ab dem Jahr 2010 eine längere Pause einlegte, um am neuen Album zu arbeiten. Dieses ist nun fertig, hört auf den Namen "I4D" (kurz für "Instructions For Destruction") und wird im August über das deutsche Label 7Hard in den Handel gebracht.
Musikalisch ist dabei ein deutlicher Wandel zum Vorgänger "Hate Box" auszumachen, wie bereits der Opener 'Instructions 4 Destruction' beweist. Gab es vorher doch eher seichten Melodic Rock im Stil von Bands wie etwa GOTTHARD, regiert jetzt insbesondere bei den Gitarren ein deutlich härterer und auf Riffs basierender Sound. Vor allem Bands wie etwa BLACK SABBATH oder die Solo-Band von OZZY OSBOURNE haben hier Pate gestanden. Dieser Stil dominiert dann auch die weitere Spielzeit, wobei die Italiener einige durchaus gute Songs wie etwa 'In The Name Of Our Fathers' oder 'Bound For Glory' produzieren. Trotzdem fehlt "I4D" auch bei mehrmaligem Hören das gewisse Etwas.
Muskalisch macht das Quartett eigentlich alles richtig. Die Instrumentalisten machen allesamt einen hervorragenden Job und insbesondere die Gesangsleistung von Jacopo Meille ist über jeden Zweifel erhaben. Das Problem des Langspielers liegt viel eher im Songwriting begründet. Das gesamte Songmaterial ist durchaus nett anzuhören und auch kompositorisch sind die einzelnen Tracks gut umgesetzt, aber als Hörer wird man nie das Gefühl los, das Ganze schonmal besser gehört zu haben. Zu sehr halten sich die Jungs aus Florenz an die allzu bekannten Muster des Songwritings und der bereits oben beschriebene Einfluss gewisser Musiker wird nicht dazu genutzt, einen eigenen Sound zu kreieren, sondern viel mehr werden die Bands zu offensichtlich imitiert. All das führt dazu, dass "I4D" als Hintergrundmusik durchaus geeignet ist, es aber nie schafft, den Hörer wirklich zu fesseln. So läuft das Album über die gesamte Spielzeit einfach vorbei, ohne wirklich bleibende Eindrücke zu hinterlassen.
Am Ende bleibt daher leider nur das Fazit, dass es das Quartett mit diesem Album schwer haben wird, in der aktuell sehr überlaufenen Szene auf lange Sicht zu bestehen. Als erstes Lebenzeichen einer jungen Truppe wäre "I4D" sicher ein gutes Album, aber von Musikern mit weit über 25 Jahren an Erfahrung kann und muss man einfach mehr erwarten. Wer trotzdem ein Ohr risikieren möchte, dem seien als Anspieltipps 'Rush For Love' und 'Bound For Glory' empfohlen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs