MARBLE - A.T.G.O.D.
Mehr über Marble
- Genre:
- Melodic Heavy Metal
- Label:
- Y
- Release:
- 26.09.2008
- Ruins
- In Death Of Love
- Broken Promises
- At The Gates Of Destruction
- Black Robes Order
- Chaos To Control
- Alaska
- Truth
- Christmas Toy
- Traveling Alone
Klassischer Melodic Metal aus Norditalien. Ein Leckerbissen für alle Genrefreunde.
Mit ihrem Debütalbum "A.T.G.O.D." wollen es die Norditaliener MARBLE ihren musikalischen Vorbildern STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA gleichtun und präsentieren einen flotten, mit vielen Keyboards unterlegten Melodic Metal, der so in dieser Schublade verankert ist, dass allen Genrefreunden sofort das Herz aufgehen dürfte. Das Herkunftsland stimmt und auch der Italo-Charme ist deutlich vorhanden, was bei dieser Art von Musik bestimmt nicht von Nachteil ist.
Einzig die Produktion ist ein bisschen zu bemängeln, denn die Rhythmusklampfen sind definitiv zu leise. Dadurch verliert die Musik etwas an Breite und wird stattdessen von den Keyboards, die mal Flächen produzieren oder einen pompösen Charakter entwickeln, und dem Schlagzeug dominiert. Klar, die Gitarren stehen im Melodic-Metal-Bereich immer etwas hinten an, aber ein bisschen mehr Druck könnten sie schon vertragen. Ebenfalls sehr weit im Vordergrund steht der Gesang von Giacomo "Jack" Cherubini, der sich zwar grundsätzlich nicht zu verstecken braucht, etwas in die Musik eingebettet aber noch besser zur Geltung kommen dürfte. Vor allem die vielen zweiten Stimmen stehen somit enorm unvorteilhaft an vorderster Front. Allgemein ist das natürlich immer Ansichtssache, die angesprochenen Punkte fallen jedoch auf "A.T.G.O.D." sofort auf. Hier sollte man in Zukunft noch ein bisschen mehr darauf achten.
Umso mehr, da die Musik an sich wirklich gut ist und alle Erwartungen und positiven Klischees erfüllt. Die Songs starten meist recht flott, münden in einen hymnischen Refrain und warten mit schnellen und technisch exzellenten Soli auf. MARBLE beweisen ein tolles Gespür für Melodien und erinnern in den theatralischen Momenten auch an ihre Landesgenossen von RHAPSODY. An Jacks Gesang gibt es auch nicht allzu viel auszusetzen, wenn er auch noch ein bisschen an seinem Akzent und der einen oder anderen Intonierung arbeiten könnte. Trotzdem liefert er eine saubere Arbeit ab, überzeugt in schnellen Strophenparts ebenso wie in den vielen Chorpassagen oder auch in ruhigen, balladesken Momenten ('Alaska'). Ein guter Mann, der vielleicht noch ein bisschen Zeit und Hilfestellung eines souveränen Produzenten benötigt.
Ansonsten bewegen sich die restlichen Songs alle qualitativ auf einem gleich bleibenden Level. Liebhaber dieser Musikrichtung werden ihre Freude an "A.T.G.O.D." haben und die Italiener MARBLE zum erweiterten Anwärterkreis für das internationale Geschäft zählen. Bin mal gespannt, ob die Jungs ihren Weg gehen werden.
Anspieltipps: Ruins, At The Gates Of Destruction, Alaska
- Redakteur:
- Chris Staubach