MARBLE SHEEP - Message From Oarfish
Mehr über Marble Sheep
- Genre:
- Psychedelic/Punk/Rock
- Label:
- fünfundvierzig / Indigo
- Release:
- 23.11.2007
- Tears
- Mana
- Raise The Dead
- Skull Cool
- Egyptian Queen
- It's Time
- Savior Of Street
- From The Centre
Das war ja mal endlich endlich wieder eine Offenbarung für die geneigte Hörerschaft, was sich da in der Leipziger "Lichwirtschaft" Ende November 2007 abspielte. Genau einen Tag vorher hat die freundliche Fusion namens MARBLE SHEEP "Message from Oarfish", ihr offiziell vierzehntes Album veröffentlicht. Kollege Voigtländer verzückte das Spiel der fünf Japaner derart, dass er sämtliche Contenance zertrat und mit wildem Haar in die erstaunte Meute hineinwirbelte. Auch den Schreiber dieser Zeilen durchflutete ein Glücksschauer nach dem nächsten, weil er Zeuge etwas wirklich Einzigartigem wurde. Energie gepaart mit Spielfreude und dazu dickste Psychedelic-Lautmalerei, dass sich die Einsfuffzigerbiere ganz von selbst öffneten.
Kollege Voigtländer, nun ganz mal aufgelöst und die wunderkleine Bassistin mit glasigem Blicke anvisierend, hatte sich zwischendurch dieses neue Album käuflich beim Eigenhändler erworben. Und das war gut so. Vergeblich die Suche nach der perfekten Droge auch heute. Nicht ganz! Denn die war ja da.
Denn was die beiden Gitarristen, die doppelte Drumsektion nebst eben der kleinen Tieftonelfe dort aus den Kabeln lassen, ist dementsprechend nur nachvollziehbar und einzuholen, sobald sich in eine Zeitmaschine geflezt und gen 1969 auf einem MC5-Konzert morgens um 4.30 Uhr gelandet wird. Euphorie, wem sie gebiert. Solltest auch du zu der Menge gehören, die vom Hörensagen auf die Truppe aus quer-durch-die-Erde aufmerksam geworden ist und dein Gegenüber dabei glänzende Klüsen hatte, so hast du dich umgehend um den Erhalt dieser Platte zu bemühen.
Acht Beiträge, die fordern, einen hohen Zappelfaktor haben und trotzdem bemerkenswert gekühlt gespielt daherkommen. Nicht im Sinne eines kalt-funktionalistischen Konzeptalbums, sondern in clever arrangierten Energieriesen, die von 'Tears' angeführt werden. Nach vier Minuten Einfädel-Lärm beginnt der Auftrieb - und immer weiter, immer weiter ... der Song will gar nicht mehr aufhören und entwickelt so seinen Zauber erst richtig. Desweiteren folgen zwei laute Stampfer, wobei 'Raise The Dead' auf jedem Punkkonzert die Einsfuffzigbiere aufspringen ließe. Ein Rotzer, vom Herren selbst ausgeworfen, als er noch klein war.
Wer noch die Chance hat, sollte sich MARBLE SHEEP auf Platte und leibhaftig nicht entgehen lassen - beides eine Offenbarung. Und dann skipskipskip. "Message from Oarfish" entwickelt sich zu einem - nein, ist ein - dicker, wohlriechender, aromatischer Koloss, an dem sich angelehnt werden kann, mit dem mitgesungen werden kann. Der ein Kumpel wird.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben