MARCEESE - A-Ramblin' And A-Howlin'
Mehr über Marceese
- Genre:
- Singer-Songwriter / Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Timezone/Timezone Distribution)
- Release:
- 10.10.2014
- Honey Bee
- Poor Wretch Blues
- Give A Dog A Bad Name
- I Might Be Wrong
- Life Is Worth A Ride
- Every Jack Has His Jill
- Barking Underdog
- Look For A Change
- The Man With A Head Full Of Doubt
- Both Hands Tied
- Oh, How I Long For
- Pretty Willie
Stimme und Gitarre, mehr brauchte es manchmal nicht um etwas zu sagen.
Es ist noch kein Jahr her, als mich der Berliner Singer/Songwriter MARCEESE mit seinem akustischen Sechziger-Jahre-Folk/Country überraschte. Und in der Tat lief "Young At Heart" trotz eher mittlerer Note (6,5/10 Punkte, zum Review) nach der Rezension immer mal wieder, weil ich einfach Musik nur mit Stimme und Akustik-Gitarre sehr mag. Und die schlechten Songs kann man ja skippen, hehe.
Bei "A-Ramblin' And A-Howlin'" glaube ich allerdings nicht, dass ich überhaupt viel skippen muss. MARCEESE agiert im direkten Vergleich noch reduzierter, noch weniger produziert, es wirkt, als hätte er die meisten Stücke live eingespielt. MARCEESE würde sicher jede sommerlicher Lagerfeuer-Runde in beste Stimmung versetzen, denn seine kleinen Geschichten kann man nach spätestens einem Refrain-Durchlauf mitsingen. Wie schon auf "Young At Heart" mag ich MARCEESE immer dann besonders gern, wenn er etwas nachdenklicher wird. Wie Torgeir Waldemar, den ich letztens live erleben durfte (zum Review), zähle ich wohl eher zu den Leuten, die glücklich sind, wenn sie traurige Musik hören. Und 'Give A Dog A Bad Name', 'I Might Be Wrong' oder 'Every Jack Has His Jill' liefern hier allerbestes Material. Zudem sind diese Lieder Beispiele dafür, dass man auch in zwei Minuten einiges erzählen kann.
'Life Worth A Ride' ist sowohl selbst- als auch gesellschaftskritisch ("I see hipsters flashing their mobiles, sharing their entire lifes with virtual friends, and I found myself staring at the notebook, hacking on the keyboard, wasting my time"). MARCEESE vermittelt mit seiner Musik eben trotz manch sanfter Melancholie immer eine absolut positive Botschaft, nämlich, dass das Leben lebenswert ist. Auch wenn es meines Erachtens besseres gibt als Tag und Nacht auf der A9 (was für eine Strasse kann ein Berliner sonst meinen, wenn er von "highway nine" singt?) an eine Honigbiene zu denken. Da chatte ich dann doch lieber mit einem netten Mädel auf Facebook, hihi. Oder, noch besser, ich fange an, meinen nächsten Outdoor-Urlaub zu planen und höre nochmals "A-Ramblin' And A-Howlin'". Bei 'Barking Underdog' verraten ein paar Kids sogar, wie man MARCEESE überhaupt ausspricht. So wie man's schreibt und das "C" wird hart wie ein "K" gesprochen. Vielleicht sieht man sich ja mal live, Herr MARCEESE! Die A9 führt an München vorbei.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker