MARCH AGAINST THE TIDES - From a Realm Turned Scornedo
Mehr über March Against The Tides
- Genre:
- Power/Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- TSM
- Release:
- 30.04.2019
- See How it Tries
- Use Generations Like Yours
- Care Until Next Time
- Know I Know Everything
- Maybe I'll Never Go Easy
- Your Ever Loved Lost Soul
- Again Tomorrow
- See Our Moment End
- Some Can Hold Life On No Ground
Die Mischung aus Melodie und Geschwindigkeit reicht nicht für den großen Wurf.
Auf dem Papier klingt das, was die norwegische Band mit dem griffigen Namen MARCH AGAINST THE TIDES so zockt, ganz wunderbar, jedenfalls in meinen Ohren: durchaus hart gespielter Power Metal gepaart mit einem hohen Tempo und eingängigen Melodien. Hamburger Schule, könnte man sagen. Warum reißt mich das Ganze dann trotzdem nicht vom Hocker?
Kurz gesagt fehlt hier das gewisse Etwas. So knapp, so platt. Aber gerade in diesem Segment ist die Konkurrenz halt riesig und man muss sich nicht nur gegen Heerscharen von mehr oder weniger jungen Epigonenbands durchsetzen, sondern auch gegen die allesamt noch aktiven Originale. Dabei klingt "From A Realm Turned Scornedo" phasenweise wirklich erfrischend und unterhaltsam. So z.B. im druckvollen Opener 'See How It Tries'. Schon 'Use Generations Like Yours' macht das Problem sichtbar. Wieder Hochgeschwindigkeit und flitzende Gitarrenläufe, aber sobald ein Refrain wie der im Vorgänger fehlt, kommt Stangenware heraus. Über eine Stunde Spielzeit will gut gefüllt werden, zumal die Lieder meist über sieben Minuten lang sind. Dazu muss man wissen, dass Bandchef Mattias Johansson sämtliche Instrumente eingespielt hat und auch den Gesang beisteuert. Möglicherweise hätte hier ein Bandgefüge zu griffigeren Ergebnissen geführt, was aber reine Spekulation bleiben muss.
Aus dem relativ generischen Material ragen nur wenige Stücke heraus, wie etwa 'Know I Know Everything', das mit seiner interessanten Melodie und einer leicht verringerten Geschwindigkeit zu gefallen weiß. Auch 'Again Tomorrow' unterscheidet sich insofern, dass es sich hier um die (übliche?) Power-Ballade handelt. Das war's aber auch schon, was es hier zu sagen gibt.
Resümieren wir noch einmal: Dieses Debütalbum liefert das, was es verspricht, nämlich soliden und patent gespielten melodischen Speed Metal. Das Manko dabei ist die latente Gleichförmigkeit, die auch durch den zwar ordentlichen, aber wenig abwechslungsreichen Gesang des Masterminds erzeugt wird. Es gibt sicher deutlich schlechtere Veröffentlichungen, aber eben auch bessere.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp