MARDUK - Wormwood
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Marduk
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Regain/Soulfood
- Release:
- 02.10.2009
- Nowhere, No-One, Nothing
- Funeral Dawn
- The Fleshly Void
- Unclosing The Curse
- Into Utter Madness
- Phosphorous Redeemer
- To Redirect Perdition
- Whorecrown
- Chorus Of Cracking Necks
- As A Garment
Mutiges Werk der Schweden, das jedoch nicht immer zündet.
Mit "Wormwood" veröffentlichen die altgedienten Schwarzheimer MARDUK schon ihr drittes Album mit Daniel Rosten alias Mortuus am Mikrofon. Wie immer haben MARDUK wieder einige sehr unbarmherzige Highspeed-Prügler im Tornister, die Orkan-artig über uns hinwegfegen. Hierzu zählt 'Nowhere, No-One, Nothing' sowie das vernichtende Stück 'The Fleshly Void', das ohne weiteres auf dem "Panzer Division Marduk"-Album hätte platziert sein können. Meine Herrn...ein echter Paukenschlag!
'Into Utter Darkness' hingegen killt subtiler und mehrdimensionaler. Nach anfänglichem Überschallangriff gibt es einige ruhigere Passagen mit tollen und teilweise ungewohnten Gitarrenleads zu hören, die schließlich wieder von fantastischen Blastbeats untermauert werden. Fein, fein, das! Das letzte Stück der Scheibe, 'As The Garment' wird tempomäßig sehr langsam inszeniert. Leider wirkt die spartanisch anmutende Bassmelodie während der ruhigen Zwischenteile etwas einschläfernd - genauso wie die Schlagzeugarbeit. Sobald Mortuus wieder losknurrt und die Riffs einsetzen, steigt die Stimmung wieder. Was auf "Wormwood" generell auffällt, ist die Steigerung der gesanglichen Leistung von Mortuus. Der Front-Berserker klingt sehr bedrohlich und er knurrt häufig wie ein wildes Tier, ohne dabei zu häufig typisches Black-Metal-Gekreische zu bemühen. Spätestens mit "Wormwood" muss Mortuus zu den originellsten Shoutern des Sub-Genres gezählt werden.
Kommen wir nun zu den etwas ungewöhnlicheren Stücken dieser Scheibe, mit denen gerade Altfans sicherlich ihre Probleme haben könnten. 'To Redirect Direction' klingt regelrecht doomig und mit seinen Einflüssen aus dem klassischen Heavy Metal zeitweise ungewohnt melodieorientiert, weiß aber dennoch zu gefallen. 'Funeral Dawn' wirkt stampfend und wartet mit ungewöhnlicher Gitarrenarbeit und Samples im Hintergrund auf. Leider ist gerade das Drumming arg monoton geraden. Es begegnet uns auch eine sehr langsame Passage mit stark verzerrtem Gesang von Mortuus, die leider wenig kann.
Die auf Atmosphäre getrimmten Abschnitte klingen zwar mutig, funktionieren aber leider nur bedingt. Das Zwischenspiel 'Unclosing The Curse' mit seinem langatmigen Glockengeläute und verzerrten Vocals von Mortuus wirkt verstörend und im Gesamtablauf der Scheibe irgendwie deplatziert. Zudem raubt es der Scheibe an Dampf.
Einige Worte zu Produktion und Mix: beides ist prima gelungen! Gerade die Drums tönen organisch und sehr transparent. Der Sound ist lebhaft, wie selten zuvor. MARDUK haben in Zusammenarbeit mit Magnus "Devo" Andersson hier gute Arbeit geleistet.
Eines kann man MARDUK sicherlich nicht vorwerfen: musikalische Stagnation beispielsweise. "Wormwood" ist ein mutiges, reifes MARDUK-Album, das dennoch leider in seiner Gesamtheit gegenüber "Plague Angel" oder "World Funeral" den Kürzeren zieht. Zu oft versanden die Versuche, Atmosphäre entweder durch doomige Passagen oder durch stilistisch bisher nicht dagewesene Elemente zu kreieren.
Anspieltipps: The Fleshly Void, Into Utter Darkness, Nowhere, No-One, Nothing, To Redirect Direction
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga