MARILLION - The Thieving Magpie
Mehr über Marillion
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- EMI
- Intro: La Gazza Ladra
- Slainte Mhath
- He Knows You Know
- Chelsea Monday
- Freaks
- Jigsaw
- Punch & Judy
- Sugar Mice
- Fugazi
- Script For A Jester´s Tear
- Incommunicado
- White Russian
- Pseudo Sil Kimono
- Keyleigh
- Levender
- Bitter Suite
- Heart Of Lothian
- Waterhole (Expresso Bongo)
- Lords Of The Backstage
- Blind Curve
- Childhoods End?
- White Feather
Da war sie nun also, die sehnlichst erwartete MARILLION-Livescheibe! "The Thieving Magpie" ist eines jener Alben, die man einmal hört und danach drei Wochen krampfhaft versucht, den Kiefer wieder in die Verankerung zu bekommen. "The Thieving Magpie" ist gelinde ausgedrückt 'perfekt'. Nichts an dieser Scheibe gibt Grund zum Maulen. Von der Songauswahl über den Sound bis hin zu den Leistungen der einzelnen Musiker ist alles so, wie man es von dieser Band erwartet. Perfektion eben!
Die Zeitspanne der dargebotenen Songs umfasst die komplette Fish-Ära, der ja bekanntlich anschließend sein eigenes mehr oder weniger erfolgreiches Süppchen kochte. Dabei stehen auf der ersten Disk solch musikalische Trauerweiden wie 'Chelsea Monday', 'Jigsaw' und 'Fugazi', ebenso wie die klassischen MARILLION-Rocker 'Slainte Mhath', 'Freaks' und 'Punch & Judy'. In die Schnittmenge dieser beiden Pole begeben sich zudem die epischen Stücke der Marke 'White Russian', das vor nervenzerfetzender Dramatik fast auseinander bricht. Ein emotional aufwühlenderes Stück Musik hab ich selten gehört. Ist die erste Scheibe noch bunt aus der kompletten Karriere der Briten zusammengewürfelt, zocken die Jungs auf der zweiten ihren kompletten Klassiker "Misplaced Childhood", bei dem vor allem eine mitreißende Version von 'Keyleigh' (obwohl ich den Song gar nicht so toll finde) und ein völlig entfesseltes 'Lavender' entzücken, das theatralisch ohne Ende ist, ohne dabei auch nur ein Fünkchen schmalzig zu wirken.
Gott sei Dank haben sich MARILLION zu dieser Livescheibe durchgerungen, bevor Fish das Weite gesucht hat. Obwohl ich auch dessen Nachfolger Steve Hogarth sehr schätze, bin ich dennoch der Meinung, dass dieser einen völlig neuen Stil in die Musik MARILLIONs gebracht hat. Fish ist emotional, dramatisch, lustig und zeitgleich traurig, intensiv, eruptiv, nachdenklich und schwermütig mit jedem über seine Lippen kommenden Wort. Ich kenne keinen zweiten Sänger, der die emotionale Bandbreite einer Stimme so perfekt, wenn auch etwas egozentrisch, interpretieren kann. Fish war MARILLION und umgekehrt. Was für eine Livescheibe! Einen kleinen Dämpfer bekommt das Nonplusultrafazit doch noch! Man munkelt von einer deftigen Überarbeitung im Studio. Ich lass mir diesen Traum aber nicht zerstören!
Anspieltipps: Frevel!
- Redakteur:
- Alex Straka