MARIO ROSSI BAND - Heavy
Mehr über Mario Rossi Band
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.10.2021
- Nemesis
- Midnight Woman
- I Could Be Good For You Now
- When The Summer Ends
- Raw'N'Rough Boogie
- That Letter
- Acid / Chemistry
Auf den Spuren der großen Blues-Helden.
Nach zwei vielversprechenden Alben meldet sich Blues-Gitarrist Mario Rossi mit seiner MARIO ROSSI BAND und dem oft zitierten Make-Or-Break-Langspieler Nummer 3 zurück. Unter dem recht passenden Titel "Heavy" gibt es dabei sieben frische Kompositionen zu hören, die im Vergleich zu "Electric Art" und "Same Old Street" einen härteren und rockigeren Ansatz präsentieren, der dem Brasilianer und seinen Mitstreitern Ede Boy am Keyboard, Mike Muller am Bass und Rafael Cacavallo am Schlagzeug durchaus gut zu Gesicht steht.
Mit 'Nemesis' wird dabei zu Beginn ein durchaus sperriger und Jam-lastiger Opener serviert, der trotz kurzer Spielzeit nicht so richtig ins Ohr gehen will, dafür dem Namensgeber der Band genügend Platz einräumt, sein Können an der Sechssaitigen zu präsentieren. 'Midnight Woman' ist dagegen schon ein deutlich geradlinigerer Rocker, der dank coolem Groove und feinen Riffs zündet, bevor 'I Could Be Good For Now' mit mehr Chicago-Blues-Vibes und präsentem Piano deutlich entspannter, aber nicht weniger überzeugend zu Werke geht. 'Raw'N'Rough Boogie' ist passend zum Titel schon deutlich flotter unterwegs und erinnert mich musikalisch stark an CHUCK BERRY, während mir mit zunehmender Spielzeit die stimmlichen Ähnlichkeiten zwischen Mario und Blues-Titan JOE BONAMASSA immer mehr ins Bewusstsein kommen. Um das Namedropping komplett zu machen, zitiert der Brasilaner für den Rausschmeißer 'Acid / Chemistry' mit JIMI HENDRIX und LED ZEPPELIN gleich noch zwei weitere Größen der im Blues verwurzelten Rockmusik und liefert zum Abschluss nochmal ein ganz großes Highlight ab.
Wer das Haar in der Suppe suchen möchte, wird mit den beiden eher schwachen Nummern 'That Letter' und 'When The Summer Ends' auf "Heavy" auch fündig. Zwei Lückenbüßer sind bei einer so knappen Spielzeit auch sicher etwas zu viel des Guten. Ebenso könnten Anhänger moderner Produktionen am Sound des Silberlings Anstoß nehmen, der deutlich oldschooliger daherkommt und weitestgehend auf die typische Doppelung der Gitarren auf beiden Seiten des Stereobilds verzichtet. Mir gefällt die Produktion jedoch extrem gut, passt sie doch bestens zum ganz klar in den Siebzigern und Achtzigern verwurzelten Songmaterial.
Insgesamt setzt Mario Rossi mit seiner Band auf "Heavy" damit seinen Weg konsequent fort, konzentriert sich mehr auf seine Einflüsse aus der Rockmusik und steigert sich im Vergleich zu den beiden Vorgängern nochmal deutlich. Ja, die Einflüsse sind noch immer klar heraushörbar und auch nicht jeder Song auf dem Silberling ist ein Volltreffer, dennoch sollten Freunde des Blues hier ein Ohr riskieren, denn im Herzen Südamerikas wächst hier durchaus vielversprechender Nachwuchs heran, der bald vielleicht auch im Konzert der ganz Großen mitspielen kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs