MARK LOTTERMAN - Better Things to Do
Mehr über Mark Lotterman
- Genre:
- Pop/Rock/Singer-Songwriter
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Tocado Records (Radar Music)
- Release:
- 19.03.2010
- How Wrong Can You Be?
- Dying Day
- Hit Me When I'm Weak
- Hate What You Can Change (sing For What Can't)
- Two Years
- Better Things To Do
- Microwave
- Until The End Of Days
- Funeral Song
- 40 Days Pregnant
- Fart Out Of Hell
- Crazy Way
- River Wild
- New Orleans
Wer hat Besseres zu tun? Ein niederländischer Liedermacher will's beweisen.
"Better Things To Do"? Was soll ich dazu sagen? Irgendwer hat irgendwo sicher irgendwas Besseres zu tun. Was das genau sein soll, macht MARK LOTTERMAN einem schwer. Aus den Niederlanden ist der gute Herr Liedermacher und auch wenn er mit Leib und Seele am Werkeln ist, an Brot und Wein tut er sich hörbar schwer.
Gesanglich eingepedelt zwischen Elvis Costello, Tom Waits und Leonhard Cohen singsangt sich Lotterman durch 13 Songs der äußersten und flagrantesten Mittelklasse. Mittelklasse deshalb, weil nicht ersichtlich ist, was mit diesem Album eigentlich bezweckt werden will. Will man einen interpersonellen Spiritualismus initiieren? Oder altes Notenpapier aufbrauchen? Denn merkwürdigerweise kauft man dem guten Mann seine schwere Not, seinen Welthass und seine lakonische Art, die nur den Eindruck von Natürlichkeit erweckt, nicht so richtig ab. Sein Duktus ist ordinär, platt, gestelzt-obskur und direkt, dafür sind seine Stimme und sein Ausdruck jedoch lange nicht verbraucht genug, um sich diesen Duktus leisten zu können.
Selbst der leiseste Anflug von Interpretentum ist auch nur eben... im Ansatz zu erkennen. Das Liedgut wirkt wahllos und ohne stilistische Markanz zusammengewürfelt und auf Platte festgehalten, was von der Grundtendenz nicht schlecht ist, aber auf "Better Things To Do" einfach nur verscheuchend wirkt. Und langweilig. Egal, ob man Blues, Rock, Country oder Pop hören möchte. Es gibt deutlich Hochwertigeres, in das man sein Geld investieren kann. Gerade bei einer derart auf Gesang fokussierten Scheiblette ist eben auch die stimmliche Präsenz das Wichtigste. Und hier kämpft Lotterman sogar um den Abstieg in die dritte Liga. 'Dying Day' und '40 Days Pregnant' (mit Abstrichen auch 'How Wrong Can Yo Be?') machen noch Spaß, aber den Rest kann man ohne Gewissensbisse aussortieren. Und was das Outro soll... das verstehe wer will.
Letzten Endes ist es doch so: Man hat einfach Besseres zu tun.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Markus Sievers