MARQUART, RENAUD - Funeste Jour
Mehr über Marquart, Renaud
- Genre:
- French Pop Rock
- Label:
- Flotainment
- Release:
- 16.10.2003
- Intro
- 3rd Avenue
- Funeste Jour
- Parfait Osmose
- Tes Absences
- La Meme Charrue
- Songe D’Une Nuit Toscane
- Nymphomanisee
- Passer Le Temps
- Partir
- Insomneille Ouvre-Boutie
- Le Crouteux Petit Poucet
Ach herrje, warum ich? Habe ich wirklich angefangen, für Gothic- und Metal-Magazine zu schreiben, um jetzt die Platte eines deutsch-französischen Liedermachers mit italienischen Großeltern zu rezensieren? Ich meine, ich habe nichts gegen den guten RENAUD MARQUART, ich bin mir sicher, dass die Musik die er macht, echt gut ist, und das Hören seiner CD bestätigt mir diesen Eindruck, allein sie interessiert mich nicht.
Im Ernst: Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt eine Rezension schreiben soll, da ich mir doch relativ sicher bin, dass die vermutete Leserschaft unseres Online-Magazin eher wenig Interesse an diesem Musikstil zeigt, aber da "Funeste Jour" zumindest entfernt was mit Rock zu tun hat, sei’s drum, vielleicht gibt’s ja doch den einen oder anderen Interessenten.
Die Musik von RENAUD MARQUART würde ich bezeichnen als eine rockige, teilweise gitarrenlastigere Version von REINHARD MAY, gemischt mit französischen Chanson-Tugenden. Was sie von gewöhnlichem Pop/Rock sehr offensichtlich unterscheidet, ist die Art des Gesangs, der zwar zum Teil melodiös ist, aber dennoch sehr wortreich. Will heißen, dass die Gesangsparts sich nicht in eingängige Melodien hineinzwängen lassen, was bei Liedermachern oft der Fall ist. Diese Spezies scheint nichts davon zu halten, mit metaphorischerer, symbolhafterer Lyrik zu arbeiten, statt dessen detailliert zu erzählen, was sie sagen will. Meistens haben die Herren ja durchaus viel zu sagen, mir gefällt diese Art der lyrischen Verpackung aber einfach nicht. Was die Texte selbst angeht, soweit ich das überblicke, sind sie persönlich bis sozialkritisch, aber man möge mir verzeihen, dass ich keinen Bock habe, meine mehr als bescheidenen Französisch-Kenntnisse in Verbindung mit dem seit dem Abitur nicht mehr angerührten Pons-Lexikon zu bemühen. Die Ziege auf dem Cover hat übrigens nichts mit VENOM oder Satanismus, sondern mit der Vergangenheit des Künstlers, der in mehreren französischen Winzig-Dörfern aufwuchs, zu tun.
Ansonsten will ich mal so verbleiben: Wenn ich mehr Zeit zum Musikhören hätte, könnte ich mir durchaus vorstellen, die CD mehrmals zu hören. Sie klingt angenehm und verhältnismäßig eingängig und ich bin sicher, sie ist im Vergleich zu anderen Künstlern ihres Segmentes richtig gut. Ansonsten möchte ich allen, die sich dafür interessieren könnten und durch Zufall über dieses Review stolpern, empfehlen, die Homepage der Künstlers, http://www.Renaudmarquart.com zu besuchen. Die ist nämlich nicht nur sehr gut gemacht, sondern auch äußerst informativ, und sie erlaubt auch das Probehören der Songs? Lieder? Chansons?, die auf "Funeste Jour" geboten werden. Viel Spaß.
Anspieltipps: Sorry, das überfordert mich. ’3rd Avenue’ hat nette Riffs.
- Redakteur:
- Mathias Kempf