MARTENS, JESSY - Touch My Blues Away
Mehr über Martens, Jessy
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Jayfish Records / Membran
- Release:
- 24.04.2015
- You´re Not The One I Need
- One Minute Love
- Hey Mister
- I Don´t Need No Doctor
- Pack Of Lies
- Touch My Blues Away
- Stranger
- Little Mama Don´t Play
- Brand New Ride
- How Beautiful
Die deutsche Antwort auf Beth Hart und Elin Larsson!
Es wird bald Sommer, Zeit für Spiel und Action, aber auch Zeit, in der man gerne an einem lauen Abend dem Sonnenuntergang entgegen fährt. Und Zeit für Blues Rock. Musikalisch machen Alben von den BLUES PILLS und BETH HART schon mächtig Laune, doch nun ist es an der Zeit, dass Deutschland der Konkurrenz aus Europa und Übersee kontert.
Aus Hamburg kommt diese junge Dame, die ähnlich wie Beth Hart mit einer sehr kraftvollen, rauen Blues-Stimme ausgestattet ist. Der Fakt, dass sie damit schon einige Preise gewinnen konnte, ist ähnlich uninteressant wie die ständigen Vergleiche solcher Sängerinnen mit Janis Joplin oder Tina Turner. Es gibt keine zweite Janis und und auch keine zweite Tina. Doch das heisst nicht, dass die neuen Stimmen des Rock nicht auch toll sind, und Jessy Martens zähle ich ab jetzt ohne weitere Diskussion dazu!
Wenn es nur einen Grund geben sollte, dieses Live-Album zu kaufen, dann ist es er Opener 'You’re Not The One I Need'. Das ist Blues Rock aus dem Bilderbuch in seiner besten, intensivsten, berührendsten, einfach nur hammergeilsten Form! Man schreibt, Jessy explodiere live. Und sie explodiert hier! In Dauerschleife läuft dieser langsame Blues-Song, immer und immer wieder, und er greift mir ans Herz, drückt langsam zu, lässt nie wieder los. Satthören unmöglich!
Der Rest des Albums ist auch gut, aber im Rahmen des Stils eher gewöhnlich. Es scheint, als sei Frau Martens dem Blues viel mehr ergeben als die ihr musikalisch ansonsten recht nahe stehende Kalifornierin Beth Hart. Mal flott, mal getragener rockend, mal mit souligen Anwandlungen geht es meistens nach dem altbekannten Blues-Schema zu, vorgetragen von einer kompetenten, eingespielten, aber instrumental nicht allzu auffälligen Band. Die Bühne gehört eindeutig der feschen Jessy und die holt bei allen zehn Tracks alles aus ihrer Stimme heraus. Es macht einfach gewaltig Spaß, dort zuzuhören.
Wenn Jessy jetzt noch ein klein bisschen an ihrem Songwriting feilt und vielleicht stilistisch noch etwas weiter über den Teller-Rand schaut, haben wir Deutschen auch bald eine Beth Hart oder Elin Larsson. Dass sie es kann, daran lässt sie keinen Zweifel. Denn wie gesagt, der Opener dieser CD ist ein Knaller vor dem Herren und allein diesen Song zu kennen, könnte man mit Gold nicht aufwiegen. Von daher gibt es einen Extra-Zähler auf eine ansonsten auch wirklich gute, hochverdiente Sieben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker