MARTHYRIUM - Beyond The Thresholds
Mehr über Marthyrium
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Seed Productions
- Release:
- 15.04.2017
- Introduction
- Thresholds Of Devouring Abyss
- Leviathan
- Abominations
- Temple Of Flesh
- Towards The Crimson Darkness
- Outroduction
Anspruch und Verrohung
Die Grundessenz des Black Metals haben sie definitiv verstanden, die drei Musiker von MARTHYRIUM. Das spanische Trio hatte in der Vergangenheit noch mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen, unter anderem auch durch den nicht gerade repräsentablen Fleiß der kreativen Abteilung innerhalb der Band ausgelöst. Doch nach immerhin elf Jahren, einem Demo, einer EP und einem Split-Release haben die Mannen es endlich fertiggebracht, das erste vollwertige Album zu erstellen - und das ist gleich mal eine richtige Bank.
Denn diese eingangs erwähnte Essenz, die pure Bösartigkeit, die hat MARTHYRIUM in den sieben Stücken von "Beyond The Thresholds" erschreckend dominant verankert. Das Material wimmelt nur so vor finsteren Dissonanzen, die gelegentlich auch mit leichter Todesblei-Schlagseite aufgeführt werden und sich dann mit Elementen aus Doom und vereinzelt auch dem avantgardistischen Bereich in ein introvertiertes und doch sehr expressives Teufelswerk verwandeln.
"Beyond The Thresholds" erhebt derweil nicht den Anspruch, besonders leicht zugänglich zu sein. Im Gegenteil: Die Songs fordern ganz ordentlich, obschon sie mit leichtem Old-School-Hang eher der ruppigen Sorte des Genres zuzuordnen sind. EMPEROR kommt dabei auf den Tisch, wenn es um mögliche Vergleiche geht, wobei die iberischen Kollegen teils noch deutlicher dem Doom-Segment zugeordnet werden müssen als die norwegische Legende. Doch umgekehrt darf sich MARTHYRIUM durch diese Gegenüberstellung auch geehrt fühlen, denn dieses Niveau erreicht kaum eine Band in der Newcomer-/Underground-Sparte!
Nichtsdestotrotz ist und bleibt "Beyond The Thresholds" gerade deshalb ein schwieriger Release, weil die Band konsequent an ihrem sperrigen Ansatz festhält und sich in keinster Weise anpassen möchte. Aber es ist vielleicht genau diese Qualität, die das erste vollständige Werk dieser spanischen Truppe so wertvoll macht und ihren selbstbewussten Auftritt erst ermöglicht. MARTHYRIUM muss man als Gönner anspruchsvollerer Black-Metal-Sound auf der Liste haben, wenn die nächste Bestellung rausgeht, das ist schon mal ganz klar!
Anspieltipps: Abominations, Temple Of Flesh
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes