MARTIRIA - Timeless
Mehr über Martiria
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Screamloud Records
- Release:
- 17.02.2023
- King Of Shadows
- The Ancient Lord
- Misunderstandings
- The Most Part Of The Men
- Apocalypse
- Give Me A Hero
- Ides Of March
- Arthur
- Tsushima
- Don't Fear The Night
- Burn, Baby Burn
- Spiral Architect
Ein Gang durch zwanzig Jahre Bandgeschichte.
MARTIRIA aus Rom wurde 1987 zunächst als reine Doom-Metal-Band gegründet, dann legten die Herren eine Pause ein und sind seit der Neugründung im Jahr 2002 im Epic Metal unterwegs. Alben wurden erst in der zweiten Phase der Bandgeschichte produziert; und durch eben diese zwei Dekaden führt uns "Timeless". So ganz schlau wird man aus der Promo-Information nicht. Es ist von einem Remix und zusätzlichen Gesangsparts die Rede. Hiermit könnte gemeint sein, dass die aktuellen Versionen teilweise aufgehübscht wurden durch allerlei Chöre. Das wird wohl nicht jedem zusagen, sorgt aber meiner Meinung nach nur beim Erstkontakt für leichte Irritation. Das Album ist übrigens nur digital erhältlich; physische Tonträger wird es wohl nicht geben.
Interessant für Fans von WARLORD dürfte die Tatsache sein, dass der ehemalige Sänger dieser legendären Epic-Metal-Combo Rick Anderson (aka Damien King III) für den Gesang verantwortlich ist. Dass gesanglich damit alles im grünen Bereich ist, versteht sich von selbst. Ein weiterer bekannter Name ist natürlich Vinny Appice (ex-DIO, Ex-BLACK SABBATH), der auf den Tracks 'King Of Shadows' und 'Tsushima' Schlazeug spielt. Während die Besetzung von MARTIRIA seit der Neugründung stabil war, trifft das auf den Platz hinter dem Drum Kit nicht zu, denn die auf "Timeless" versammelten Songs wurden von vier Schlagwerkern eingespielt.
Die Doom-Metal-DNA von MARTIRIA schlägt immer mal wieder durch. Beim Opener 'King Of Shadows' vom 2014er Album "R-Evolution" ist das Gravitätische, das guten Doom Metal ja oft auszeichnet, durchaus ein wichtiges Stilelement. Ohne die typischen schweren Riffs einzusetzen, klingt auch das schon erwähnte 'Tsushima' vor allem zu Beginn nach Doom Metal. Klare Empfehlung ist das interessant instrumentierte 'The Ancient Lord' vom Debüt aus dem Jahr 2004. Hier werden Erinnerungen an WARLORD wach. Und das liegt nicht nur am Gesang. Der neue Mix unterscheidet sich vom Original durch den etwas druckvolleren Drumsound. Auch 'Misunderstandings' klingt wegen der Leadgitarre von Andy Menario sehr nach WARLORD. 'The Most Part Of The Men' kann mit einem formidablen Gitarrensolo aufwarten, das stimmungsvolle 'Ides Of March' überrascht mit seiner Instrumentierung, denn eine Flöte bekommt man im Epic Metal nicht so oft zu hören. Wie ein Underground-Klassiker aus den 80ern tönt 'Arthur'.
Wenn ich es richtig sehe, haben wir zwei Coverversionen auf "Timeless": das gekonnt umgesetzte 'Don't Fear The Night' von OMEN und 'Spiral Architect' vom BLACK SABBATH-Klassiker "Sabbath Bloody Sabbath".
Auch wenn MARTIRIA über genügend Eigenständigkeit verfügt, so kann man zur ungefähren Einordnung sagen, dass sich neben Anhängern von WARLORD und LORDIAN GUARD auch Fans von DOOMSWORD, DOOMOCRACY und ATLANTEAN KODEX angesprochen fühlen dürften. Es spricht für die Compilation, dass sie mir umso besser gefällt, je häufiger sie läuft. Pathos in genau der richtigen Dosierung ist da, und Gelegenheiten die Faust zu recken gibt es reichlich.
- Redakteur:
- Jens Wilkens