MARTYRION - Gaia Uprising
Mehr über Martyrion
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.01.2025
- Imminence Of Judgement
- Being At Nature's Mercy
- Natural Selection
- Shadow
- The Disease
- Memories
- The Great Revelation
- Ignorance Is My Bliss
- ... And Darkness Embraces Us
- Maelstrom Of Misery
Es gibt definitiv bessere Zeitpunkte für einen Release...
Manchmal ist es eine Frage des Timings, wann eine Band eine neue Scheibe veröffentlicht, die darüber entscheidet, ob eine Platte aus der Masse heraussticht oder in selbiger untergeht. Im Bereich des Melodic Death Metals ist es ein eher ungünstiges Timing, ein Album kurz nach der Veröffentlichung zweier Genre-Highlights wie der letzten NIGHT IN GALES-Langrille oder der aktuellen THE HALO EFFECT-Scheibe zu veröffentlichen, da die Anhänger des Genres noch zu sehr unter dem Eindruck dieser Granaten stehen. Aber in einigen Fällen kann man auch, obwohl man einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt, doch den einen oder anderen Hörer auf sich aufmerksam machen. Ob das der Kölner Truppe MARTYRION mit dem dritten Longplayer "Gaia Uprising" gelingen wird?
Die Band hat sich auf jeden Fall viel Zeit für "Gaia Uprising" gelassen, denn zwischen der Veröffentlichung von "Our Dystopia" und "Gaia Uprising" liegen tatsächlich neun Jahre. Dabei sind die Songs bereits kurz nach Release des Zweitwerks entstanden. Neben der Pandemie war unter anderem die Trennung vom Gründungsmitglied und Schlagzeuger Jannik Baur, der noch stark in die Entwicklung der Lieder auf "Gaia Uprising" eingebunden war, ein Grund, weshalb es so lange gedauert hat, bis das neue Album das Licht der Welt erblicken durfte.
Aber kommen wir nun zum musikalischen Inhalt der Scheibe. Ein Vergleich zu THE HALO EFFECT ist eigentlich - trotz der grundsätzlich gemeinsamen Schublade Melodic Death Metal - unpassend, da MARTYRION sich nicht der schwedischen Variante des Genres bedient. Die Kölner arbeiten etwas atmosphärischer mit gesanglichen Wechseln zwischen tiefen Growls und Shouts. Die Band spielt auch gut mit dem Gaspedal, so ist 'Shadow' beispielsweise eine langsame, atmosphärische Nummer, während 'Being At Nature's Mercy' schon etwas schneller daherkommt. Die Truppe hat auch wirklich gute Ansätze in ihren Songs, aber leider ist das alles nicht zwingend genug. Vielleicht stehe ich auch noch zu sehr unter dem Einfluss der letzten NIGHT IN GALES Scheibe, aber da steht einfach alles mehr auf Angriff, ist intensiver und damit zwingender.
Und damit sind wir wieder beim Timing. Vielleicht würden mich Songs wie 'Natural Selection' oder 'The Disease', die wirklich Potential besitzen, noch mehr in ihren Bann ziehen, wenn die Eindrücke vor kurzem veröffentlichter Konkurrenzalben nicht noch so frisch wären. Denn das, was die Kölner hier auf ihrer dritten Platte abliefern, ist keinesfalls schlecht. Die Jungs verstehen ihr Handwerk eindeutig und "Gaia Uprising" ist besser, als viele andere Releases im Melo-Death-Sektor. Aber es reicht nicht ganz, um aktuell und nachhaltig aus der Masse an Bands herauszustechen und wirklich auf sich aufmerksam zu machen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mario Dahl