MASADA - The Blood Will Flow
Mehr über Masada
- Genre:
- Thrash Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.07.2023
- Drowning In Lightning
- The Blood Will Flow
- Run
- Torn Apart At The Seams
- Fields Of Stone
Solide Black-Thrash-Kurzrille aus den USA.
Angesichts von erst zwei EP-Veröffentlichungen seit dem Jahre 2014 könnte man MASADA für einen Newcomer halten, doch eigentlich treiben die Thrasher bereits seit den Achtzigern ihr Unwesen im metallischen Untergrund. So hatte der Fünfer aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Illinois bereits von 1986 bis 1991 eine aktive Phase, die allerdings nach zwei Demos im aufkeimenden Grunge-Hype der Neunziger ein jähes Ende fand. Angeführt von den Ur-Mitgliedern Paul Quinn (Gitarre) und Nick Travetto (Gesang) fand man sich im Jahr 2014 allerdings erneut zusammen, frönt seither wieder den rasanten Riffs und stellt mit "The Blood Will Flow" nun die dritte EP in die Regale, die uns insgesamt fünf frische Songs beschert.
Musikalisch lassen sich die Amerikaner dabei wohl ganz grob als Thrash Metal einordnen, würzen ihre temporeichen Riffs und Bay-Area-Wurzeln aber mit reichlich anderen Zutaten. So klingt der Opener 'Drowning In Lightning' phasenweise reichlich schwarzmetallisch, was von den heiseren Screams von Fronter Nick und der recht rohen und ungeschliffenen Produktion noch einmal unterstrichen wird. Dennoch macht die Nummer gerade dank starker Gitarrenarbeit überraschend viel Spaß, wenn man sich erst einmal an den etwas rumpeligen Sound gewöhnt hat. Der Titeltrack gefällt mir mit seinem atmosphärischem Beginn, einem coolen Groove und einigen feinen Gitarrenleads sogar noch etwas besser, vor allem wenn die Band im Mittelteil auch noch eine höchst unterhaltsame Solo-Sektion auspackt.
Und Groove bleibt ein gutes Stichwort, denn mit seinen stampfenden Drums ist das folgende 'Run' sogar mächtig von PANTERA inspiriert, während 'Torn Apart At The Seams' erstmalig primär die Thrash-Metal-Trademarks in den Fokus rückt, die bei MASADA zwar immer mitschwingen, aber oftmalig von den anderen Einflüssen des Fünfers überlagert werden. Selbige treten auch beim abschließenden Black-Metal-Abriss 'Fields Of Stone' wieder mächtig in den Vordergrund, wobei mir hier erstmalig die heiseren Vocals viel zu weit in den Vordergrund gemischt sind und so das musikalische Fundament zu sehr ausbremsen.
Trotz dieser Kritik bleibt "The Blood Will Flow" insgesamt ein unterhaltsames und kurzweiliges Stück Underground-Musik, das jedem Fan von angeschwärztem Thrash, der ein offenes Ohr für ein eher oldschoolige Klangbild hat, Freude bereiten dürfte. Daumen nach oben!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs