MASERATI - Pyramid Of The Sun
Mehr über Maserati
- Genre:
- Ambient Post Rock/ Rock/ Experimentell/ Elektronik/
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Antenna/ Broken Silence
- Release:
- 12.11.2010
- Who Can Find The Beast?
- Pyramid Of The Sun
- We Got The System To Fight The System
- They'll No More Suffer From Thirst
- Ruins
- They'll No More Suffer From Hunger
- Oaxaca
- Bye M'Friend, Goodbye
Die Zusammensetzung des Schönen - weil es tragisch ist.
Diese Band ist ein Phänomen, welches sich vor allem in der direkten Abhängigkeit der Konzertgänger, die bloggen, steil steil entwickelt hat. Durch die rollenden Sounds, die MASERATI bereits auf den beiden ersten hervorragenden Alben entworfen haben und deren spürbar mitfetzende Präsenz fast sprichwörtlich geworden sind, hat die Band bereits Kultstatur erreicht.
Eigentlich reden wir hier auch von einem sehr freundschaftlich verbundenen Quartett, wäre da nicht der tragische Sturztod des Drummers Gerhardt "Jerry" Fuchs Anfang November 2009 in einem New Yorker Fahrstuhlschacht in dieses Leben getreten. Fuchs war ein sehr umtriebiger Musiker, der neben MASERATI auch bei TURING MACHINE, THE JUAN MACLEAN, !!!, MSTRKRFT und LCD SOUNDSYSTEM schlagwerkte.
Nach dessen Tod haben die anderen drei Mitglieder eine lange Weile gebraucht, sich zu fangen, wieder an gemeinsame Musik zu denken, geschweige denn, diese auch leibhaftig umzusetzen. Das wird nun im März 2011 geschehen und es muss dringend zu Besuch dieser Geschehnisse geraten werden! Denn was sich auch auf "Pyramid Of The Sun" wieder bestätigt ist, dass das Kollektiv sehr mitreissende unterhaltsame Musikstücke entwerfen und auch vertonen kann.
Nachdem 'Who Can Find The Beast?' holpernd schwer elektronisch in dieses Album eingeführt hat - ein Beitrag, der bereits die auch tief psychedelische Seite der Band offenbart - steigen sie mit dem zweiten Versuch direkt ein in das Ensemble grossartig arrangierter Instrumentalmusik, deren taktisches Skelett noch von Herrn Fuchs daselbst eingeschlagen wurde. Die Schockpause der Verbliebenen wurde danach direkt von einer umfassenden Kreativität abgelöst und das treibende Grundgerüst des Verstorbenen auf diesem Gedenkalbum mit schierer Spiellaune so dermassen befeuert, dass sich die Schwingungen der acht Beiträge wie automatisch unweigerlich in den eigenen Alltag mit hineinschaukelt.
Charakteristisch ist eben der monoton erscheinende und doch so virtuose anfesselnde Schlagwerksbeitrag wie auch die wiedererkennbarsten Hallgitarren der Gegenwart. Da schiessen die Gedanken in alle Richtungen und nach allen Seiten davon und doch wird MASERATI's Musik ganz schnell wieder zu einem freundschaftlichen Begleiter.
Vergeblich sucht der Hörer den "Hörerhaken" - alles echt, unverstellt, rapide, antreibend, philosophierend.
Meisterhafte Musik. Wenn das der Fuchs noch wüsste...
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben