MASSACRA - Signs Of The Decline
Mehr über Massacra
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Rusty Diamonds / Crazy Life
- Release:
- 06.02.2006
- Evidence Of Abominations
- Defying Man's Creation
- Baptized In Decadence
- Mortify Their Flesh
- Traumatic Paralyzed Mind
- Excruciating Commands
- World Dies Screaming
- Signs Of The Decline
- Civilisation In Regression
- Full Frontal Assault
- Madness Remains (Bonustrack)
- Ordinary People (Bonustrack)
- Closed Minded (Bonustrack)
- Harmless Numbers (Bonustrack)
- Can't Stand (Bonustrack)
- My Reality (Bonustrack)
Nein, es war dem Namen zum Trotz gewiss kein Zeichen des Niedergangs, das dritte Album der Mitgründer des französischen Death Metals. Ganz im Gegenteil! Denn auch wenn manch alter Fan der Band den ursprünglicheren Death Metal der ersten beiden Scheiben lieber mochte, knüppeln MASSACRA auf "Signs Of The Decline" (1992) sehr brachial und pumpen tonnenschwer groovenden Death Metal in sehr druckvollem Sound aus den Boxen, der in den langsameren Momenten eine sehr prägnante Thrash-Schlagseite auffährt. Bereits der eröffnende Doppelschlag aus 'Evidence Of Abominations' und 'Defying Man's Creation' macht mit den sägenden Riffs Fred Duvals, den unbarmherzig ratternden Drums des neuen deutschen Schlagwerkers Matthias Limmer und einigen lässigen Leadpassagen aus dem Fingern Jean Marc Tristanis keine Gefangenen. Dazu kommt der sehr gut artikulierte aber trotzdem extrem derbe Gesang von Basser Pascal Jorgensen - genau so und nicht anders soll Death Metal aus den guten alten Neunzigern klingen. 'Mortify Their Flesh' hat dann einen besonders starken Fokus auf Tristanis Soli und beim folgenden 'Traumatic Paralyzed Mind' darf Monsieur Duval mit seiner etwas heißereren Stimme mal den Gesang übernehmen, bevor Jorgensen bei 'Excruciating Commands' wieder alles in Grund und Boden brüllt. Da auch die restlichen Songs des Albums mit ihren sehr prägnanten Riffs, den scharfen Breaks und krassen Tempoverschärfungen ein überaus hohes Niveau halten und mit dem Titelstück und 'Civilisation In Regression' noch echte Highlights in ihren Reihen haben, kann "Signs Of The Decline" jedem wärmstens ans Herz gelegt werden, der seine Favoriten zwischen alten SEPULTURA und MORBID ANGEL ansiedeln würde.
Die Neuauflage des Albums kommt mit sechs Bonustracks vom stilistisch völlig anders gelagerten Nachfolgealbum "Sick" (1994), bei dem sich die Franzosen komplett vom Death Metal verabschiedet hatten und sich deutlich mehr am Thrash Metal der neueren KREATOR orientierten, während die Stimme Jorgensens inzwischen mehr in Richtung Tom Angelripper ging. Die Songs sind recht modern, dabei aber allesamt verdammt stark und machen Lust auf mehr, so dass ich mich im Endeffekt vor allem wundere, warum das Label aus vorliegender Veröffentlichung nicht gleich eine schicke Doppel-CD mit beiden kompletten Alben gemacht hat. Gerade wenn ich mir einen Überhammer wie 'Ordinary People' anhöre, bleibt ein wenig Enttäuschung darüber zurück, dass man "Sick" hier nicht vollständig genießen kann. Aber sechs Bonustracks sind schließlich besser als gar keine Bonustracks und so will ich es dabei belassen, euch "Signs Of The Decline" als sehr solides Death-Metal-Album ans Herz zu legen. Vorliegende Neuauflage mit allen Lyrics und dem Original-Artwork ist definitiv eine tolle Gelegenheit, sich mit einer leider viel zu oft vergessenen Death-Metal-Truppe zu befassen, die immerhin damit Geschichte geschrieben hat, dass sie seinerzeit die erste Band des Genres war, die einen Major-Deal an Land ziehen konnte. Hoffentlich folgen auch bald Neuauflagen der weiteren vier Alben.
Anspieltipps: Evidence Of Abominations, Mortify Their Flesh, Signs Of The Decline
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle