MASSACRE - Necrolution
Mehr über Massacre
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 08.11.2024
- Fear Of The Unknown
- Xenophobia (Prologue)
- Rituals Of The Abyss
- Ensnarers Within
- Death May Die
- Chasm (Prologue)
- The Colour Out Of Space
- In The Lair Of Legacy Leeches
- The Things That Were And SHall Be Again
- Xothic (Prologue)
- Dead Life ReAnimator
- Shriek Of The Castle Freak
- Curse Of The Resonator
- Horrors Of Hidden Truth
- Shroud Of Shadows
- Ad Infinitum The Final Hour
Florida Death Metal im Horrorgewand.
Bekannt geworden ist MASSACRE durch das 1991 erschienene, mittlerweile als Kultalbum innerhalb der Death-Metal-Szene bezeichnete Album "From Beyond". Der typische Florida-Death-Metal-Sound, welcher ein unverkennbares Merkmal der Band darstellt, kommt nicht von irgendwoher, denn Tief im Florida Death Metal verwurzelt ist beispielsweise Sänger Kam Lee, welcher zusammen mit Chuck Schuldiner und dem ehemaligen Bandkollegen Rick Ross die Band MANTAS gründete (aus MANTAS wurde später DEATH). Man kann sagen, dass diese Band die Florida-DNA in sich trägt, gehört Kam Lee beispielsweise zu den Mitbegründern des Genres und auch auf dem neusten hier vorliegenden Werk mit dem Titel "Necrolution" merkt man dies deutlich.
Es werden keine Experimente angestellt, man bewegt sich auch hier in bekannten Gefilden des Genres, allerdings auch auf einem gleichzeitig gewohnt hohem Niveau, wie man das von MASSACRE bereits kennt. Ich muss der Band eines wirklich hoch anrechnen: Trotz mehrfacher Auflösungen und einigen Besetzungswechseln, irgendwie schafft diese Band es immer wieder wirklich richtig gute Death-Metal-Scheiben zu liefern. Und auch Studioalbum Nummer fünf reiht sich an dieser Stelle nahtlos in die Diskografie ein. Dreizehn wirklich gut produzierte und klanglich satte Titel werden uns hier in die Ohren gegrooved, denn bei drei Titeln (zwei, sechs und zehn) handelt es sich um Prologe, sprich Intros für die darauf folgenden Songs. Doch keine Sorge, langatmig oder langweilig geht es hier nicht zu, denn mit einer Spielzeit von 47 Minuten lässt sich das Ganze wunderbar am Stück hören. Außerdem würde ich dem Album eine gewisse Eingängigkeit zuschreiben, auch nach dem ersten Hördurchgang blieb schon der ein oder andere Chorus oder das ein oder andere Riff im Gedächtnis hängen, was meiner Meinung nach eine der großen Stärken von MASSACRE ist. Als Beispiel wäre da die bereits vor Release ausgekoppelte Single 'Death May Die', der Chorus entpuppt sich wirklich als Mitsing-Death-Metal-Happen und brannte sich recht schnell ins Gedächtnis, genauso war das bei 'The Colour Of Space' der Fall. Schön wuchtig, recht schnell, zwischen Aggressivität und Groove, aber immer mit der nötigen Portion Melodie versehen.
Ein weiteres Highlight wäre das schnelle 'Shriek Of The Catle Freak', was durchgehend temporeich und treibend nach vorne gallopiert und von herrlichen Screams ausgekleidet wird. Und nicht zu vergessen das Groovemonster ‘Horrors Of Hidden Truth’, welches sich immer wieder mit fetten Doublebass- und schmetternden Grooveattacken den Weg ins Gehör fräst. Die bereits erwähnten Prologe sind alle schön unheimlich und dienen der für die Band typischen Horror-Thematik und helfen dabei, sich gut in die Stimmung dieses Albums hineinzuversetzen und runden das Ganze auch atmosphärisch gut ab. Das letzte Stück des Albums beginnt mit den lauten Glockenschlägen einer alten Standuhr, welches so auch aus einer Horrorfilmszene gegriffen sein könnte und wirklich sehr passend zum Titel 'Ad Infinitum The Final Our' passt. Ja hier schlägt nun also das letzte Stündlein des Albums, langsam und eher schleppend beginnend, sich dann aber im Tempo steigernd, wabert der Song unheimlich aus den Boxen hervor mit chaotischem Solo, um dann noch einmal abrissbirnenartig alles zu zerschmettern.
Ein gelungenes Ende für ein wirklich gutes Album. Schwache Songs gibt es hier in meinen Ohren und für meinen Geschmack nicht. Von Anfang bis Ende macht diese Scheibe wirklich Spaß, punktet bei mir durch die Horror-Thematik, die Eingängigkeit und die Abwechslung zwischen Geschwindigkeitspassagen und eher groovigen Parts. MASSACRE hält die Fahne des Florida Death Metal nach wie vor nach oben und zeigt, dass man seinem Genre/Stil treu bleiben kann, ohne auf der Stelle zu treten und sich kreativ innerhalb der Genregrenzen austoben kann, ohne langweilig zu werden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Kevin Kleine