MASSEMORD - 12 Years Of Mass Murders
Mehr über Massemord
- Genre:
- Black Gothic Metal
- Label:
- Perish in Light
- Release:
- 01.04.2005
- Myers´ Revenge
- The Majesty Of The North
- Last Day Of Snow
- Hell
- Burning Souls
- Den Sbarte Skogen
- Skogen Kaller Og Bi Sbarer 2
- Take Me Back To Hell
- Blood Of The Wolf
- Eternal War (Live)
- Welcome To Hell
- King Of The Universe
Auf dieser Scheibe wurde die Quintessenz von zwölf Jahren MASSEMORD neu eingespielt. Dabei hat das norwegische Trio um Mastermind Lord Hastur Warmachine (g., dr.) einen neuen Stil erschaffen: BSE-Metal! Dabei steht das B für Black (der Gesang), das S für Speed (größtenteils wird ordentlich geschreddert) und das E zu guter Letzt für experimentell (die Jungs scheuen sich nicht, dafür ein paar Elektroparts oder sogar ´ne Kirchenorgel in ihren Sound zu integrieren). Unterstützt wurde er dabei vom Henker (v.) und dem Barren (g.). Für alle diejenigen, die verzweifelt den Bassisten suchen: Es gibt keinen! Was aber nicht unbedingt heißen muss, das man dieses Teil gleich beim Metzger seines Vertrauens entsorgen muss.
Was zuerst nach einem schlechten Witz aussieht und Parallelen zum "oberlegendären Black Metal"-Thread in unserem Forum aufweist, entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als gar nicht mal so schlecht. Auch ohne Bass knallt die CD gut rein! Während der im Midtempo angesiedelte Opener 'Myer´ Revenge' eher unspektakulär aus den Boxen dröhnt, knallt einem 'The Majesty Of The North' mit seinem Stakkato-Riffing ordentlich in die Fresse. Interessant ist dabei, dass die Scheibe viele Gesichter hat: Während ein Teil der Songs im Black/Thrash Metal angesiedelt ist, erinnert 'Hell', trotz verhunztem Pianointro (Mr. Warmachine ist mit "cleanem" Gesang absolut überfordert, wie man hier leider hören kann), an PARADISE LOST zu "Gothic"-Zeiten. Desweiteren entwickeln die beiden Black-Metal-Stücke 'Last Day Of Snow' (absolut kultiger Titel) und 'Burning Souls', trotz bescheidenen Sounds eine ureigene Dynamik. Gerade die Riffs und Melodien sind absolut gelungen, und MASSEMORD können, zumindest von den Songs her, in einer Liga mit IMMORTAL und DARK FUNERAL zocken, während bei 'Den Sbarte Skogen' die ausgetretenen "Hammerheart"-Pfade von BATHORY wieder recycelt werden. Ein weiteres Highlight ist das ebenfalls an PARADISE LOST angelehnte 'Blood Of The Wolf', das mit einer sehr einprägsamen Melodie punkten kann, um danach in Geknüppel überzugehen. Aber zum Glück wird der Midtempofaden wieder aufgenommen, was besser zu dem Song passt.
Am Ende wird´s nochmal richtig experimentell. Während 'Welcome To Hell' eine deutliche Elektro- und Gothicschlagseite aufweist, fährt 'King Of The Universe' fast im selben Fahrwasser, nur dass die Gitarren noch grottiger abgemischt sind als auf den übrigen Stücken. Überraschend ist der Hiddentrack, der ein bisschen an 'The Crown And The Ring' von MANOWAR erinnert, nur dass hierbei nicht gesungen wird.
Wer auf eine wahrhaftig im Underground verwurzelte Mischung aus Black, Gothic und Electro Metal steht, kann sich mal die Anspieltipps zu Gemüte führen. Leider mischen sich zu oft Licht und Schatten, aber das wird die wahren Black-Metaller nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem ersten Hörgenuss ist man wegen der vielen Stile erst einmal verwirrt, doch irgendwie passt die Mischung. Der Sound tut sein Übriges, was aber auf der anderen Seite den Charme dieser Scheibe ausmacht. Eine richtig amtliche Produktion von Andy Sneap hätte jedwede Authentizität dieser Scheibe zerstört.
Anspieltipps: Hell, Burning Souls, Blood Of The Wolf
- Redakteur:
- Tolga Karabagli