MASSIVE PUNCH - Dangerous
Mehr über Massive Punch
- Genre:
- Rock
- Label:
- TTS Media / Alive
- Release:
- 09.02.2004
- Igotull
- Guff
- Dangerous
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- Friends
- Runner
- A New Breed
- Sick Of Life
- Mindcrime
- Do What You Want
- Psychominds
"Wenn heutzutage eine Band versucht aus dem schier unübersichtlichen Band-Jungle herauszustechen, sind solche Dinge wie knackige Songs, brüllende Gitarren und eingängige Refrains eine Grundvorraussetzung!" behauptet die Promo-Info zu den deutschen Newcomern MASSIVE PUNCH, die sich eher klassischerem Rock mit ein bisschen modernem Flair auf die Fahnen schreiben und hier ihr Debütalbum "Dangerous" vorlegen.
"Eingängige Refrains"? Hat doch im Prinzip jede Band. "Knackige Songs"? Was zum Teufel ist das denn? Oder "brüllende Gitarren"? Klingt nach NIRVANA bei ihren Instrumentenzerstörungsorgien. Wenn man zusätzlich vor Augen hat, dass das Cover von MASSIVE PUNCH eine pitterpöses Kampfhündchen zeigt und völlig klischeebeladen und ideenfrei "Dangerous" heißt, dann wird dem geneigten Leser recht schnell klar werden, warum der Rezensent dieser Platte selbige zunächst kaum mit der Kneifzange anfassen wollte.
Zum Glück entpuppt sich die Geschichte in der Folge zunächst (und leider nur scheinbar) als nicht ganz so schlimm: Die Gitarren haben tatsächlich ziemlichen Biss, rocken hinten und vorne beachtlich, und auch Sänger Christian Karlowatz, mit einer recht rauen und tiefen Stimme, die ein bisschen nach der Hard-Rock-Version von GOSMACK, NICKELBACK oder CREED klingt, macht seine Sache mehr als gut. Die Songs? Dreiminütige Grunge- und Rocknummern im klassischen Sinne aus Melodien, brechenden Gitarren, die ab und zu mal den New Rock mitschwingen lassen, dazu passende Soli und, ja, die zuvor versprochenen eingängigen Refrains sind auch mehr als genug vorhanden.
Was ist dann also das Problem von "Dangerous" ? Eigentlich gibt’s keins. Wir haben es hier mit einer ehrlichen, handwerklich begabten und auch wohl hart arbeitenden Band zu tun, die ihr Bestes gibt und ein paar echte eingängige Rocksongs einspielt. Und für den, der es jetzt immer noch nicht begriffen hat: Stinklangweiliger geht es eigentlich gar nicht mehr. Die eingängigen Refrains sind so eingängig, dass man sich schon beim dritten Song nicht mehr wirklich an den ersten erinnern kann, die Kompositionen entpuppen sich bei zunehmender Laufzeit als kitschiger Stadionrock (oder hier besser: Dorf-Festzelt-Rock) und die ganze Truppe ist so sehr Rock'n'Roll, dass sogar meine Oma mit dem Fuss mitwippen und es schön finden würde. Eigenständigkeits-Faktor: Null. Rock-Faktor: Minus Zwei. Gemütliche-Kneipen-und Bierzelt-Band-für-die-ganze-Familie-Faktor: Zehn.
Wem's gefällt.
Anspieltipps: Psychominds; Guff
- Redakteur:
- Sebastian Baumer