MASTER CROW - Die For Humanity
Mehr über Master Crow
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.12.2014
- Die For Humanity
- Down From The Sky
- Road Of Vice
- Katyusha
- Scream In The Night
- Staind In Blood
- Born To Be Crucified
- Eye Of The Troll
- Down From The Sky (Theo Hollander Version)
Maschinelles Riffing vs. Sounds aus der Maschine
Betrachtet man all die Ideen, die bei MASTER CROY auf "Die For Humanity" verarbeitet werden, muss man den Franzosen durchaus Respekt für die Vielfalt zollen, mit denen sie ihren infernalischen Blast füllen. Spürbar von Bands wie MESHUGGAH inspiriert, verbinden sie zeitgemäße Core-Grooves mit verspieltem, teils sehr technischem Death Metal und bringen ihr anspruchsvolles Songwriting auch in der Performance prima rüber. Im Gegensatz zu den schwedischen Kollegen fehlt der Band jedoch irgendwo das Herz in ihren Songs. Alles wirkt steril und künstlich, das Riffing klingt maschinell und abgehackt, und wenn das Drumming nicht vom PC ferngesteuert wird, soll mich der Teufel holen.
Ein schwerwiegendes Problem, das die Sache noch ergänzt, ist das allzu fragmentarische Songwriting. MASTER CROW kreiert ein ziemlich undurchsichtiges Puzzle aus zahlreichen Einzelteilen, die fast schon beliebig aneinandergereiht werden. Die Breaks sind zwar gelegentlich flüssig, doch der Spannungsaufbau ist gerade an jenen Stellen marode, in denen das Geballer sich mal wieder ins Midtempo zurückzieht.
Andererseits kann man einfach nicht verleugnen, dass die Franzosen ein gewisses Talent mitbringen und versiert mit der Materie umzugehen wissen. Die technische Komponente von "Die For Humanity" ist nicht zu unterschätzen, ebenso die gutturale Vokal-Darbietung, die sich ebenfalls sehr variabel zeigt. Aber das klinische Klangbild steht dem Erfolgserlebnis ebenso im Wege wie das verzwickte Progressive-Baukastensystem, dem anscheinend die Anleitung abhanden gekommen ist. Die Scheibe abzustrafen wäre falsch, weil die Band durchaus Substanz hat. Aber irgendetwas Abschreckendes bleibt, sei es nun der vermeintliche Drumcomputer oder eben die sterile Atmosphäre!
Anspieltipps: Katyusha, Scream In The Night
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes