MASTER MASSIVE - Black Feathers On Their Graves
Mehr über Master Massive
- Genre:
- Heavy / Progressive / Epic / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- ViciSolum Productions
- Release:
- 22.05.2020
- Black Feathers On Their Graves
- Pictures In The Sand
- Castles In The Air
Spektakuläre Stilvielfalt, aber immer auf den Punkt!
Aus Schweden stammt diese Formation, deren Debüt "The Pendulum" vor fünf Jahren durchaus beachtliche Resonanz einfahren konnte. Das an sich als EP geplante Werk wuchs scheinbar im Verlauf der Vorbereitung dermaßen, dass sich MASTER MASSIVE dazu entschloss, ein gut 70-minütiges Konzeptalbum daraus werden zu lassen.
Der Hang zu epischen Monumentalkompositionen scheint dieser Band im Blut zu liegen, denn auch ihre aktuelle EP "Black Feathers On Their Graves" ist davon geprägt. Zwei der drei Tracks bringen es auf mehr als zehn Minuten Spielzeit und erweisen sich als überaus geschmackvoll intonierte stilistische Achterbahnfahrten. Dabei halten sich Atmosphäre und musikalischer Anspruch die Waage, auch wenn vor allem Gitarrist Jan Strandh sein Arbeitsgerät mehrfach erklingen lässt, dass einem beim Zuhören schwindlig wird. Doch ein Egomane ist der auch als Sänger talentierte Kerl keineswegs, seine Soli bleiben nämlich immerzu dem Song selbst untergeordnet.
Das trifft auch auf seine teils wahrlich abenteuerlichen Duelle mit Organist Per-Mårten Hellberg zu, wodurch vor allem zum eröffnenden, 18 intensive Minuten langen Titelsong sowohl DEEP PURPLE als auch DREAM THEATER als Referenzen erwähnt werden müssen. Diese ergänzen die Basis-Struktur wunderbar, wobei diese eine deutliche BLACK SABBATH/DIO-Schlagseite aufweist. Eine tiefschürfende Epic-Doom-Komponente rundet die Nummer elegant ab, wobei speziell in diesen Passagen Sänger Marcus Karlsson brillieren kann.
Mit seiner Stimme, die sich als Mischung aus Mats Leven und Apollo Papathanasio beschreiben lässt, veredelt er auch das nicht minder abwechslungsreiche, stimmungsmäßig jedoch noch ein wenig düsterer angelegte 'Pictures In The Sand'. Im Verlauf der elf Minuten Spielzeit kommen einem die frühen EVERGREY ebenso in den Sinn wie nicht ganz so Groove-betont agierende, neuere SYMPHONY X. Dass die Texte dieser Band inzwischen nicht mehr im Fantasy-Bereich angesiedelt sind, sondern man bemüht ist, diese so realitätsnah wie nur möglich darzubieten, kommt der Atmosphäre zusätzlich zugute. Dennoch beeindruckt MASTER MASSIVE auch in diesem Longtrack in erster Linie mit perfekt arrangierten und von Leichtigkeit geprägten, fließenden Übergängen.
Das an den Schluss gestellte 'Castles In The Sand' wirkt zwar im direkten Vergleich regelrecht unspektakulär, doch auch diese vier Minuten bedeuten Hörspaß der Extraklasse. Schließlich schafft es die Band damit locker unter Beweis zu stellen, dass sie sehr wohl auch mit konventionellen Laufzeiten auf den Punkt zu kommen versteht. Dass MASTER MASSIVE damit obendrein einen echten Power/Prog Metal-Ohrwurm geliefert hat, macht die Sache noch beeindruckender. Hammer-Album einer überaus empfehlenswerten Truppe!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer