MASTERPLAN - Aeronautics
Mehr über Masterplan
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- AFM
- Release:
- 24.01.2005
- Crimson Rider
- Back For My Life
- Wounds
- I´m Not Afraid
- Headbanger´s Ballroom
- After This War
- Into The Arena
- Dark From The Dying
- Falling Sparrow
- Black In The Burn
Eines vorweg: Die Heavy-Metal-Messlatte wird wohl auch in Zukunft in Deutschland hoch gelegt. MASTERPLAN haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt alles abgeräumt, was abzuräumen geht, und ausnahmslos jeder Schreiberling, Sachkundige und Fan war sich sicher, dass diese Band zu ganz großen Höhenflügen fähig ist beziehungsweise sein wird. Dass aber gleich musikalisch materialisierte "Aeronautics" daraus werden, ist schon etwas überraschend. Man schreibt eben nicht gerade aus dem Handgelenk eine Überscheibe nach der anderen. MASTERPLAN scheinbar doch und hoffentlich bleibt das auch so.
"Aeronautics" führt den Faden des Erstlings fort, zeigt sich jedoch von seiner noch progressiveren und dadurch auch leicht sperrigeren Seite. Diese Sperrigkeit hält jedoch nicht lange an. Spätestens nach dem dritten Durchlauf sitzt jedes Hook auf diesem Album metertief. Grapow, Kusch, Lande, Mackenrott und Eckert ist ein songwriterisches Goldstück gelungen, das MASTERPLANs Plattenfirma AFM zu selbigen umzusetzen wissen wird. Die Jungs werden mit zwei Alben der Superlative sicherlich nicht nur innerhalb ihres Labels Headlinerstatus einnehmen.
Schon der Opener 'Crimson Rider' strotzt vor progressiven Elementen. Vor Powerchords ohne Ende, pumpenden Bässen und einer Hymnenlastigkeit, die trotz aller Vertraktheit leichtgängig reinläuft. Dem gegenüber stehen, häufiger als auf dem Debüt, tragende und epische Tracks der Marke 'Back For My Life', die ganz in der Tradition klassischer Heavy-Rock-Bands wie zum Beispiel RAINBOW stehen. Hier sehe ich übrigens den Hauptunterschied zwischen MASTERPLAN und anderen nationalen und internationalen Power-Metal-Acts. Allein Landes rauchige Stimme setzt "die Band der Stunde" angenehm vor zu viel HELLOWEEN-Vibes ab, obwohl man sie aufgrund der musikalischen Verbundenheit von Grapow und Kusch natürlich durchschimmern lässt, wie etwa bei der Hymne 'Wounds'.
Trotzdem sind es gerade die etwas stampfenderen Stücke, die "Aeronautics" über die Messlatte des Debüts hieven. Welche andere Combo bringt solche Breitwandrocker wie 'I´m Not Afraid' oder 'Into The Arena' zustande? Das ist wirklich ganz großes Kino, Heavy Metal wie man sich ihn wünscht! MASTERPLAN vereinen dabei die stilistischen Nischen, sind für Heavy Rocker aus dem WHITESNAKE-Lager genauso interessant wie für kleine HELLOWEENies und dürften gerade deswegen den Zahn der Zeit treffen, der sich ja gerade jetzt etwas nostalgisch durch klassische Ären beißt. Das extrem starke Songwriting aller fünf Bandmitglieder lässt noch auf einige Großtaten hoffen, ja sogar schließen. Ich zumindest glaube jedenfalls nicht, dass hier das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Hört euch nur das monumentale 'Black In The Burn' an, dann wisst ihr, was ich meine!
Ach ja: In der Limited Edition gibt es noch den extraklasse Track 'Treasure World' zu hören, der qualitätsmäßig locker das Niveau des Albummaterials halten kann. Und obendrauf sitzt noch eine fette Multimediasektion. Value for money also!
Anspieltipps: Crimson Rider, Back For My Life, I´m Not Afraid, Into The Arena, Black In The Burn
- Redakteur:
- Alex Straka