MASTERPLAN - Masterplan
Mehr über Masterplan
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Painful Lust
- Release:
- 27.01.2003
- Spirit Never Die
- Enlighten Me
- Kind Hearted Light
- Crystal Night
- Soulburn
- Heroes
- Sail On
- Into The Light
- Crawling From Hell
- Bleeding Eyes
- When Love Comes Close
Was die vorab erschienende EP "Enlighten Me" schon andeutete, bestätigt sich auf dem ersten Full-Length-Album der Ex-Kürbisköpfe Roland Grapow (g.) und Uli Kusch (dr.), sowie Goldkehlchen Jorn Lande, der seine Stimmbänder ja auch noch für JORN und BEYOND TWILIGHT vibrieren lässt. Komplettiert wird das Line-Up von Jan S. Eckert am Bass, den einige vielleicht von IRON SAVIOR kennen und dem bisher unbeschriebenen Blatt Axel Mackenrott an den Tasten. Was hier wie eine All-Star-Truppe klingt, soll aber tatsächlich eine echte Band sein.
MASTERPLAN stehen für kraftvollen, melodischen Heavy Metal mit kurzweiligen, progressiven Einschüben und jeder Menge Power. So entsteht ein stimmiges und vor allem sehr eigenständiges Gesamtbild, das sich erfreulich weit von der musikalischen Vergangenheit namens HELLOWEEN bewegt und auch sonst die Nähe zu angesagten Acts weitestgehend meidet. Das liegt vor allem an der rauen, kräftigen Stimme von Jorn Lande, die jedem Song seine eigene Note verpasst und sich damit sehr wohltuend vom genreüblichen Eunuchengejodel abhebt. Hatte ich schon mal erwähnt, dass er für mich zu den besten Sängern in Europa zählt? Doch auch die meist dezent eingeflochtenen Tastentöne von Axel Mackenrott tun ihr Übriges dazu, um die abwechslungsreichen Kompositionen aufzuwerten. Als Beispiele dazu dienen der getragene, mit überraschenden Breaks versehene, Opener "Spirit Never Die", das flotte, sehr eingängige "Kind Hearted Light", das epischatmosphärische "Into The Light" oder das düstere, fast schon doomige "Crawling From Hell". Bei dieser stilistischen Bandbreite sieht man auch, wie sehr sich die Herren Grapow und Kusch einst bei HELLOWEEN zurückgehalten haben – oder auch zurückhalten mussten. Dies gilt auch für das Gitarrenspiel von Roland Grapow, der hier sehr viel akzentuierter und auch virtuoser in die Saiten zu greifen scheint als früher. Den enormen Punch von Uli Kusch konnte man hingegen schon bei Nummern wie "Push" bei den Kürbisköpfen bewundern. Doch auch hier bollert sein Pfund ordentlich durch die Boxen und dient so als hervorragender Teppich für die Bande vor sich.
An HELLOWEEN erinnert lediglich und selbstverständlich, dass im Duett mit Michael Kiske eingesungene "Heroes", was hier aber nicht negativ gewertet sein soll. Dafür ist die Nummer schlicht zu gut, zumal sie eher an die Frühphase von HELLOWEEN und Songs wie "Eagle Fly Free" erinnert und somit an die Zeit vor Grapow und Kusch.
Produktionstechnisch ist man ebenfalls absolut erstligareif und da es keinerlei Ausfälle auf dem Album gibt, haben MASTERPLAN mit ihrem Debüt für mich den ersten Höhepunkt des Jahres 2003 abgeliefert und zugleich die Messlatte für die kommenden HELLOWEEN – Alben sehr hoch angelegt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich MASTERPLAN live zwischen den True Metallern von HAMMERFALL und DREAM EVIL schlagen. Pflichtkauf!
Anspieltipps: Spirit Never Die, Enlighten Me, Kind Hearted Light, Heroes, Into The Light, Crawling From Hell
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk