MASTERPLAN - Time To Be King
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Masterplan
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM
- Release:
- 21.05.2010
- Fiddle Of Time
- Blow Your Winds
- Far From The End Of The World
- Time To Be King
- Lonely Winds Of War
- The Dark Road
- The Sun Is In Your Hands
- The Black One
- Blue Europa
- Under The Moon
Masterplan besinnen sich mit Lande wieder zurück.
Ich kann nicht anders, ich muss es schreiben: Jorn Lande ist der Grund, weswegen ich skeptisch an dieses Album heranging. Jorn Lande? Der begnadete Sänger, der ARK veredelte? Der BEYOND TWILIGHTs bestes Album eingesungen hat, dessen frühe Solowerke mir so viel Spaß machten, und der mit dem MASTERPLAN-Debüt ein herausragendes Power-Album eingesungen hat? Ja, genau der Jorn Lande. Ich habe immer gesagt, solange Lande es singt, ist es tolle Musik. Das war, bevor er irgendwie bei jedem Album als Gastsänger mitwirkte und selbst unzählige Soloscheiben auf den Markt warf, die alle überhaupt keine Innovation oder Entwicklung zeigten. Nun ist er nach dem Aussteg von Mike DiMeo wieder zurück bei MASTERPLAN. Irgendwie ist die Hürde hoch, da ich befürchte, dass er nicht an die selbst gelegte Messlatte heranreichen kann.
Aber es nützt ja nichts, deswegen gehe ich mutig an die Scheibe ran und bin - erstmal enttäuscht. Ja, das ist gefällig und erwartungsgemäß genau das, was ich von Jorn erwartet habe. Erst nach einigen Durchläufen muss ich feststellen, dass "Time To Be King" in der Tat ein echter Grower ist. Natürlich kann der schnelle Opener 'Fiddle Of Time' sofort punkten, aber schon mit dem folgenden 'Blow Your Winds' (übersetzt mir das mal jemand? Hat das etwas mit Blähungen zu tun?) braucht das eigentlich einängige Material ein bisschen mehr Zeit, um sich festzusetzen.
Eigentlich setzen die MASTERPLANs da an, wo sie mit Lande aufgehört hatten, und nach intensiver Beschäftigung wird klar, dass DiMeo in der Tat Lande nicht das Wasser reichen kann, da ihm die raue Kraft in der Stimme fehlt, das quasi Coverdale'sche Timbre. Selbst die zeitweise sehr dominanten Keyboardpassagen wie in 'Far From The End Of The World' machen es deswegen nicht zu seicht, und ein 'Lonely Winds Of War' würde ohne die Stimme wahrscheinlich in der Gosse der Musikgeschichte landen, kann so aber noch die Kurve kriegen.
Ja, ich muss zugeben, dass ich nach anfänglicher Skepsis doch großen Gefallen an dem Album gefunden habe, auch wenn es weiterhin gut wäre, wenn sich Herr Lande ein bisschen rar machen würde. Wie wäre es mal mit ein paar Tourneen, statt dauernd neue Songs aufzunehmen? Zwar gibt es mit dem zu langen 'The Dark Road' und 'Under The Moon', das anfangs dann aber doch zu schwülstig ist, auch noch zwei weitere Schwachstellen auf "Time To Be King", aber insgesamt überwiegt doch deutlich der positive Eindruck. Etwas mehr Biss und etwas weniger Keyboard hätten den Songs gelegentlich gut getan, aber "MK II" wird dennoch deutlich getoppt.
Anspieltipps: Fiddle Of Time, Time To Be King, The Black One
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger