MASTORD - Lemmon Lintu
Mehr über Mastord
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 14.02.2025
- Särö
- Kutsu
- Kaarne
- Sammal
- Villi
- Hautani
- Raja
- Varjoton
- Hiilenmusta
- Sametti
- Pyhä
Die logische Konsequenz: ein weiteres Highlight.
Über den konzeptionellen Hintergrund des neuen MASTORD-Albums ist zunächst einmal nichts überliefert. Jedoch lässt "Lemmon Lintu" relativ schnell darauf schließen, dass der Scheibe ein übergeordneter, zusammenhängender Plot zugrunde liegt, da die Songs am Ende nur wie kleine Episoden eines großen Ganzen anmuten und nahezu ungebremst ineinander übergehen, ohne dabei auch nur einen minimalen Break einzulegen. Die Finnen haben in der Vergangenheit schon einige betörende Platten veröffentlicht und sich immer wieder auch als eine in Sachen Heavyness abgespeckte Version von PAIN OF SALVATION präsentiert. Auch diesmal sind Daniel Gildenlöw und seine Mannen die erste inspirative Anlaufstelle für das frische Material, da auch MASTORD ähnlich detailverliebt und emotional ans Werk geht wie die schwedischen Kollegen in ihren etwas ruhigeren Sternstunden.
Insofern sind die hohen, hier weiterhin sehr beständig ausgearbeiteten Qualitätsstandards auch keine große Überraschung mehr. Trotzdem liefert "Lemmon Lintu" in steter Regelmäßigkeit eine Fülle von außergewöhnlichen Arrangements, feinen Harmonien, wunderbaren Keyboardparts und emotionsgeladenen Gesängen, von deren bloßer Schönheit man sich ein weiteres Mal verzaubern lassen kann. MASTORD nähert sich diesmal sogar noch etwas schärfer der modernen Klassik an, kreiert ein paar gewagte Art-Rock-Gebilde, unterlegt diese jedoch mit feinen Melodien und einer gesalzenen Ladung NeoProg, so dass selbst Liebhaber von YES und Konsorten hier schnell ihre Freude haben werden, zumal die Finnen ein grundsätzlich hohes Niveau sowieso als Maßgabe voraussetzen. Selbst ein paar Annäherungen an das legendäre Meisterstück "Scenes From A Memory" sind in den hinteren Abschnitten zu hören, ohne dass MASTORD hier bewusst in den DREAM THEATER-Modus umschaltet. Denn die Basis bleibt melodischer Hardrock mit progressiven Einschüben und einer Reihe sehr intimer Momente, in denen die Nordeuropäer ihr Publikum dann ein weiteres Mal packen.
"Lemmon Lintu" benötigt zwar, ebenso wie die direkten Vorgänger, ein bisschen Eingewöhnungszeit, um die vielen Feinheiten auch entsprechend wirken zu lassen, doch hier lässt sich die These, dass Prog Rock immerzu wie ein guter Wein ist, sofort übertragen. Ist man nämlich einmal in die elf neuen Stücke, bzw. das Gesamtwerk, eingetaucht, mag man sich gar nicht mehr von den vielen tollen Melodien lösen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes