MATA LEAO - Callousness
Mehr über Mata Leao
- Genre:
- Nu Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.10.2022
- Inhale
- I Hate Me
- Callousness
- Look In The Mirror
- The Scar Remains
- Reverselution
- Social Suicide
- Just Before The End
- Exhale
- Silk
Solides Debüt, dem noch der letzte Feinschliff fehlt.
Aus dem Landkreis Ostwestfalen-Lippe kommt die Band MATA LEAO, die sich laut eigener Aussage dem Groovecore verschrieben hat und bereits seit einer knappen Dekade ihr Unwesen in der lokalen Szene treibt. Zu mehr als lokalen Erfolgen hat es dabei aber bisher nicht gereicht und so ist auch der Langdreher "Callousness" trotz der langen Bandgeschichte das offizielle Debüt des Quartetts. Zuvor gab es nur mit der EP "Cursed Existence" ein erstes, auf Tonband gebanntes, Lebenszeichen.
Bevor wir uns den einzelnen Songs widmen, müssen wir die Genre-Kategorisierung auflösen, die sich die Band selbst angedichtet hat. Hinter der Wortneuschöpfung Groovecore steckt nämlich eigentlich nichts anderes als grooviger Nu Metal, dem vereinzelte Versatzstücke aus dem klassischen Heavy Metal beigemischt werden. Wenn ihr dabei an Bands wie DISTURBED, KORN, PRONG oder FIVE FINGER DATH PUNCH denkt, dann wisst ihr bereits ungefähr wie MATA LEAO klingt. Sämtliche eben genannten Genre-Größen haben nämlich mal deutlicher hörbar, mal eher versteckt ihre Spuren in den zehn Kompositionen hinterlassen, aus denen sich "Callousness" zusammensetzt.
In Sachen Songwriting hört man dem Material dabei aber zu jeder Zeit noch recht deutlich an, dass wir es hier mit einem Debüt zu tun haben. Irgendwie klingt alles noch etwas unrund, nicht komplett zu Ende gedacht und zu selten zünden die durchaus vorhandenen Melodien so richtig. Dabei kann der Vierer besonders in melancholischeren Momenten besonders überzeugen, was sich etwa in 'Look In The Mirror' oder 'The Scar Remains' besonders gut nachhören lässt. Geht es härter zur Sache, fehlt den Songs immer die letzte Kante und der nötige Druck, um Hörer oder Hörerinnen so richtig zu fesseln. Dabei sind auch die wuchtigen Riffs durchaus gut vorgetragen und im Besonderen gefällt mir die Arbeit am Tieftöner, doch verschuldet durch die etwas matte Produktion der Scheibe geht die vorhandene Dynamik zu sehr verloren. Erschwerend kommt hinzu, dass Fronter Larz zwar mächtig Shouten und Growlen kann, beim Klargesang aber noch klare Schwächen offenbart. Da sich die Nordrhein-Westfalen aber immer wieder auf melodische Hooklines stützen, um ihren Songs den letzten Schliff zu verpassen, fällt dieses Manko doch sehr stark ins Gewicht.
So ist "Callousness" unter dem Strich nur ein gutklassiges Debüt geworden, dem in der B-Note noch einiges im Vergleich zu den eigenen Vorbildern fehlt. Betrachtet man die Scheibe aber durch die Linse, dass wir es hier eben mit dem zweiten Lebenszeichen von MATA LEAO zu tun haben, kann man viele der Ungereimtheiten noch als Anfängerfehler verbuchen und hoffen, dass die Jungs mit etwas mehr Erfahrung ein richtig grooviges Nu-Metal-Monster abliefern können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs