MATALOBOS - Phantasmagoria: Hexed Lands
Mehr über Matalobos
- Genre:
- Doom Metal / Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Concreto Records
- Release:
- 21.02.2025
- Panoramica
- This Mortal Music
- Purgatory Blessing
- Below The Dam
- Hatred Of Kin
- Hasta el viento tiene miedo
- Where Witches Gather
- The Alley
- Carmen Buried Alive
- House Of Laments
Spannender und teils wilder Stilmix zwischen Doom und Melodic Death Metal.
Einen durchaus spannenden musikalischen Cocktail brauen die Mexikaner MATALOBOS seit der Bandgründung im Jahr 2014 zusammen. Das Fundament besteht dabei ganz klar aus einem ansprechenden Mix aus Melodic Death Metal und Doom, doch auch südamerikanisch angehauchte Passagen finden sich immer wieder im Sound des Quartetts, was dafür sorgt, dass wir uns hier weit weg von ausschließlich schleppenden Doom-Monolithen befinden. Mir persönlich kommt diese etwas flottere Interpretation des Genres ja durchaus immer sehr gelegen, weshalb ich mich auch sehr auf das dritte Album der Bandgeschichte freue, das auf den Namen "Phantasmagoria: Hexed Lands" hört und über Concreto Records erscheint.
Die mexikanisch-spanische Note im Sound des Vierers zeigt sich dann auch direkt schon im Intro 'Panoramica', dessen Klatsch-Rhythmus mich sofort an lokale Folklore denken lässt. Und auch das folgende 'This Mortal Music', das primär in temporeichen Melodic-Death-Gefilden wildert, hat mit dem recht ungewohnten Einsatz einer Trompete im hinteren Drittel ein gewisses Folk-Flair. Ebenfalls holt der ruhige und sehr atmosphärische Mittelteil eine gute Portion Gothic Rock mit ins Boot, der MATALOBOS aber auch gut zu Gesicht steht und den regulären Opener insgesamt zu einer abwechslungsreichen und durchaus unterhaltsamen Angelegenheit macht. 'Purgatory Blessing' treibt die musikalische Mixtur dann noch etwas weiter, wenn akustische Gitarren im Intro auf schleppende Doom-Riffs treffen, nur um dem Song im Anschluss wieder die Luft zu lassen, sogar tief in Siebziger-Prog-Gefilden zu wildern. Der weibliche Gastgesang rundet schließlich einen Track ab, für den man sämtliche musikalische Scheuklappen zur Seite legen muss. Spannend ist die Nummer damit, aber für meinen Geschmack auch mindestens eine Minute zu lang geraten, trotz der vielen musikalischen Ansätze.
'Below The Dam' ist da schon deutlich leichter verdaulich, denn mit seinem Mix aus langsam vor sich hin mäandernder Doom-Schwere, ein paar flotten Melodic-Death-Einschübe und dem erneuten Einsatz der Trompete, der für die traditionell-musikalische Färbung sorgt, ist der Track trotz ausladender Spielzeit überraschend kompakt und zwingend ausgefallen. Für mich glasklar der große Anspieltipp auf "Phantasmagoria: Hexed Lands", wenn ihr euch in relativ kurzer Zeit einen Eindruck von den Fähigkeiten der Mexikaner verschaffen wollt. Mit 'Hatred Of Kin' wird dem Song direkt noch ein musikalisch ähnlich gearteter Treffer zur Seite gestellt, der einen überraschend fesselnden Zwischenspurt in der Mitte der Spielzeit komplettiert. Auch danach bleiben die musikalischen Ideen des Vierers zumeist spannend und unterhaltsam, doch die letzte Konsequenz der Kompositionen bleibt gerade hinten heraus etwas auf der Strecke. Das liegt mitunter auch an den Klargesängen, die für mich etwa in 'Where Witches Gather' zu einer Herausforderung werden, weil sie doch eher unkonventionell platziert und umgesetzt sind, was zumindest bei mir keine offenen Türen einrennt.
Gleiches gilt am Ende leider auch für "Phantasmagoria: Hexed Lands" in seiner Gesamtheit. Denn während ich vor der Kreativität der Mexikaner meinen Hut ziehen muss, bringt das Quartett auf dem Drittwerk für mich die tollen Ideen und verschiedenen musikalischen Ansätze doch noch etwas zu selten auf einen gemeinsamen Nenner, der dann auf Songlänge komplett funktioniert. Entsprechend bleiben so am Ende auch "nur" sieben Zähler für ein Album, das ihr ohne musikalische Scheuklappen dennoch einmal antesten könnt, vielleicht sagt euch die Mixtur aus Tradition, Doom und Melodic Death Metal ja noch etwas mehr zu als mir.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs