MATOS, ANDRE - Time To Be Free
Mehr über Matos, Andre
- Genre:
- Avantgarde Power Metal
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 22.02.2008
- Menuett
- Letting Go
- Rio
- Remember Why
- How Long (Unleashed Away)
- Looking Back
- Face The End
- Time To Be Free
- Reason
- A New Moonlight
- Endeavour
Euphorie in den Promoworten. Bewegtes Leben eines brasilianischen Fastsuperstars der Metalmusik. Touren und Bandgründungen wie in Manie, Rockopern, Musicals, Einladungen zu Bruce-Dickinson-Auffüllungswettbewerben und, und, und. Fast beängstigend. In Südamerika das Riesending, in Japan auch. Und trotzdem fehlt etwas.
Es ist zu glatt. Es sind Perlen an der Reißleine, die da auf einen herunterprasseln. Schnell hat sich der Hörer auf die perfektionistische Produktion eingelassen und man kann gar nicht anders, als dies auch zuzulassen. Aber es kann auch schnell zu viel sein. Streicher, Opulenz im Hintergrund, das braucht fast nicht erwähnt werden. Die Studiomusiker um Matos herum dürfen zeigen, was sie können. Gewisse Strukturen leuchten durch, ich würde das hier Metaloperetten taufen, hoffentlich, ohne dafür zerrissen zu werden. Wie gesagt, die Musiker scharen sich um den Meister und 'dürfen' zeigen, was sie leisten können.
Bildlich gesehen ist dies eine Reise zu Señor Matos' Ego und Können mit Hilfe talentierten Nachwuchses, denn am Kit sitzt ein Sechzehnjähriger. 'Time To Be Free' ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das geht. In knappen achteinhalb Minuten wird geklampft, um jede Note gekämpft und geflittert, geordnet und wieder zerschüttelt. Auf epischer Ebene eben.
Ohne großartiger Verfechter der Falsettgesangskunst zu sein, ist es für mich rundum nachvollziehbar, warum jene Innung mit Matos einen großen brasilianischen Vize vorzuzeigen hat (wer Vorsitzender ist, sag' ich nicht, dann lachen alle). Im Ernst: Aus künstlerischem Blick und Gehör heraus ist das, was Andre Matos gesanglich und auch kompositorisch bietet, ästhetisch gekonnt geschmiedetes Kraftpaket-Metall, das mir persönlich zwar zu glatt und zu kalt ist, aber um so etwas zu anzumerken, dafür bin ich ja da.
Eine gute und absolut hörbare Kunst-Platte. Bestimmt.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben