MAW - The Humble Collapse
Mehr über Maw
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 10.01.2025
- TheH
- Black Box
- Nuisance Grounds
- Umb
- Red Sea
- LeCo
- Never Satisfied
- Llap
- Still
- Se
- Citizens Of Dunes
Experimentierfreude hier, Langatmigkeit dort.
Ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, welche Anschubhilfe man den Jungs von MAW mitgeben müsste, damit ihre neue Platte auch ein paar echte Funken entfacht, deren Zündkraft man auch während eines weiteren Durchgangs von "The Bumble Collapse" spüren könnte. Das polnische Ensemble experimentiert mit allerhand psychedelischen Fragmenten, wirft einige elektronische Interludien ein, will sich des Weiteren dem großen gemeinsamen Nenner Stoner Rock widmen, doch dies gelingt in den elf neuen Tracks nur sehr bedingt.
Der größte Störfaktor ist sicherlich die eher fragmentierte Herangehensweise; MAW arbeitet mit vergleichsweise verhaltenen Arrangements, tritt in vielen Passagen spürbar reduziert auf und will sich auch nicht oft vom eher introvertierten Charakter der Songs lösen, jedoch führt dies häufig dazu, dass auf dem Zielstrich der jeweiligen Kompositionen nicht viel stehen bleibt außer einigen Fragezeichen ob der unvollendeten Spannungskurve. Vor allem im hinteren Abschnitt von "The Humble Collapse" gestaltet sich das Ganze eher langatmig und schließlich auch langweilig, weil weder die stillen psychedelischen Klangkörper für Aufregung sorgen können, noch die bisweilen experimentelle Haltung der osteuropäischen Combo.
Was die Songs sicherlich benötigen, ist hier und dort eine rauere Gitarrenschlagseite, ein paar schmutzige Riffs zur Auflockerung, schließlich aber auch gelegentliche Konklusionen nach den eher gleichförmigen Strukturen der meisten Nummern. Selbst eine zunächst interessant anmutende Komposition wie das etwas längere 'Citizens Of Dunes' verrent sich ganz schnell wieder in der Dauerschleife aus Eintönigkeit und sich wiederholenden Parts - und damit ist "The Humble Collapse" einfach nicht geholfen.
Dass MAW sicherlich einiges auf dem Kasten hat, lässt die Band an manchen Stellen ('Black Box', 'Nuisance Grounds') kurzzeitig aufblitzen, dass die Herren gleichzeitig aber zu wenig aus ihren Möglichkeiten machen, dokumentiert die neue Scheibe an zu vielen Fronten. Als bekennender Fan des Argonauta-Gesamtprogramms ist mein persönlicher Anspruch vielleicht auch ein anderer, was mir womöglich zum Stolperstein wird. Aber mit dieser Platte werde ich einfach grundsätzlich nicht so richtig warm.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes