MCAULEY, ROBIN - Soulbound
Mehr über McAuley, Robin
- Genre:
- Heavy Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 28.02.2025
- 'Til I Die
- Soulbound
- The Best Of Me
- Crazy
- Let It Go
- Wonder Of The World
- One Good Reason
- Bloody Bruised And Beautiful
- Paradise
- Born To Die
- There Was A Man
Kerniges Melodic-Rock-Album mit einem super aufgelegten Goldkehlchen.
Mit "Soulbound" veröffentlicht der irische Sänger ROBIN MCAULEY sein viertes Soloalbum, sein drittes Werk in den letzten fünf Jahren. Berücksichtigt man, dass er zwischenzeitlich noch zwei Alben mit BLACK SWAN eingesungen hat, darf man dem mittlerweile 72-Jährigen eine wohltuende Umtriebigkeit bescheinigen. Darüber hinaus hat der Frontmann auch einen Großteil seiner Hintermannschaft ausgetauscht, allen voran Frontiers-Tausendsassa und Haus-und-Hof-Produzent Alessandro Del Vecchio ist nicht mehr mit an Bord. Keine Ahnung, ob wirklich nur diese eine Personalie entscheidend ist, aber das neue Werk klingt kerniger, rauer und wirkt hörbar nicht mehr so weichgespült. Das ist genau nach meinem Geschmack.
Klar, die elf Songs sind weiter auf des Meisters Stimme hin ausgerichtet, aber auf "Soulbound" herrscht eine angenehme Balance zwischen songdienlicher Begleitmusik und eigenen Akzenten. So riffen die beiden Gitarristen Andrea Seveso und Alessandro Mammola gelegentlich nicht nur in bester Zakk-Wylde- oder SKID-ROW-Manier, sondern lassen auch im Solobereich gerne mal den Flitzefinger heraushängen. Diese Balance gilt auch für den Gesang, denn der ehemalige MSG-Sänger treibt sich nicht nur in seiner dem Ohr schmeichelnden Komfortzone herum, sondern lotet auch ab und an seine Grenzen aus. Ich liebe es einfach, wenn seine sonst so kraftvolle, glasklare Stimme brüchig wird, er leicht angeraut in die Höhen geht. Da geht mir das Herz auf. Dazu kommt ein freudig knarzender Bass, ein nicht zu mechanisch klingendes Schlagzeug und wohltuend dezente Keyboards. Produktion und Herangehensweise passen. Natürlich erfinden die Herrschaften das Melodic-Rock-Genre nicht neu, aber die gut 44 Minuten vergehen wie im Flug und die Musik besitzt mitreißende Energie. Keine Selbstverständlichkeit. Mir gefällt der Vortrag besonders dann, wenn mich diese unlernbare Lässigkeit des Heavy Rock in die Zeit der seligen 80er zurücktransportiert, immer dann, wenn es bei aller Melodik und Blick auf Hooks noch rau und kraftvoll bleibt ('There Was A Man', 'Paradise', 'Let It Go').
Nun gut, nicht jeder Song auf "Soulbound" ist ein Volltreffer, dafür ist aber auch einfach der Grat zu schmal. Da fehlt mir manchmal der Biss, der Punch, die letzte Konsequenz ('Crazy', 'Wonder Of The World'). Doch auch hier jammere ich auf hohem Niveau, denn letztendlich hat ROBIN MCAULEY hier ein starkes Album erschaffen, das alle Melodic-Rock-Fans begeistern dürfte und ihn wohltuend vom Genre-Einheitsbrei abhebt.
Anspieltipps: Let It Go, There Was A Man, The Best Of Me
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach