MCDEATH - Spit Of Fury
Mehr über McDeath
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Spit Of Fury
- Philosophy Of Hate
- Satan Song
- Tears
- Entering Nowhere
- Bring The Noise
- Black Angel
- Sons Of Eastern Ruhrpott
Thrash aus dem Ruhrpott hat Tradition. Der bodenständige, energiegeladene, eingängige Knüppel-Sound aus diesem reizenden Stück Deutschland zeichnet sich durch eine ganz besondere Klangfarbe und einen eigenwilligen Charme aus, so dass man ihn in der Regel aus drei Meilen Entfernung bei Gegenwind mit geschlossenen Augen erkennt. Auch MCDEATH hat man bereits nach wenigen Takten geographisch eingeordnet, lange bevor man gesehen hat, dass der Infotext zum Debüt-Album "Spit Of Fury" mit den Worten "Thrash Attack Dortmund" beginnt. Das Quartett um Sänger und Gitarrist Thorsten Lipiensky treibt seit 1998 sein Unwesen im Revier und darum herum, 2003 nahmen die Jungs ein Demo namens "Dreadful Paradise" auf. "Spit Of Fury" wurde bereits im letzten Jahr eingespielt, und es heißt, dass MCDEATH bereits kurz vor der Vollendung eines zweiten Longplayers stehen.
Die Musik von MCDEATH ist im Grunde schnell erklärt: Simple, aber durchaus wirkungsvolle Riffs, eingängige, schnörkellose Tracks in mal mittlerem, mal gehobenem Tempo, rauer, dreckiger Gesang, Mitgrölrefrains. Wer kann, der möge sich eine leicht abgebremste Mischung aus mittelalten SODOM und frühen SACRED REICH vorstellen. Die Gitarren drücken ordentlich, das Material ist sauber eingespielt und bleibt durchaus im Ohr hängen. Leider nutzen sich viele der acht Songs auch relativ schnell ab, da es ihnen an wirklich Besonderem, Aufregendem und Fesselndem fehlt. Ein typischer Fall von Local Heroes, würde ich sagen, die durchaus ein Jugendzentrum zum Kochen bringen können, aber im internationalen Vergleich noch ein gutes Stück hinter dem Hauptfeld herhumpeln. Solange der Schuster bei seinen Leisten bleibt, sprich MCDEATH das machen, was sie am besten können - nämlich schnelle, straighte Speed-/Thrash-Metal-Kracher wie den Titelsong oder das wirklich tolle 'Philosophy Of Hate' (hat was von KREATOR) produzieren - ist im Grunde alles im dunkelgrünen Bereich. Nur wenn die Herren Musiker den Fuß vom Gaspedal nehmen und versuchen, in melodischeren Gefilden zu wildern, geht das doch eher ins Beinkleid. Songs wie 'Tears' wirken irgendwie hüftsteif, unbeholfen und holprig, da fehlt es einfach an Inspiration und Dynamik. Außerdem passt Thorstens ungeschliffener Gesang hier nicht wirklich.
Letztlich bleibt unterm Strich zu wenig übrig, um im Falle von "Spit Of Fury" von einem guten Album zu sprechen. Zu Beginn der imaginären B-Seite verstricken sich MCDEATH dann endgültig im Mittelmaß und in der Belanglosigkeit. Der letzte Song mit dem kultigen Titel 'Songs Of Eastern Ruhrpott' sorgt noch einmal für Stimmung: Eine ziemlich coole Bandhymne ist das, die von Feeling her ein bisschen an die guten alten TANKARD-Gassenhauer erinnert, und noch einmal meine Aussage bestätigt, dass MCDEATH am allerbesten funktionieren, wenn sie frisch, fromm, fröhlich, frei und vor allem schnell drauf los thrashen. Ich hoffe sehr, dass das neue Material ausschließlich in diese Richtung geht.
Anspieltipps: Spit Of Fury, Philosophy Of Hate, Sons Of Eastern Ruhrpott
- Redakteur:
- Martin van der Laan