MCKENNITT, LOREENA - Lost Souls
Mehr über McKennitt, Loreena
- Genre:
- Folk / Weltmusik
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Quinlan Road
- Release:
- 11.05.2018
- Spanish Guitars And Night Plazas
- A Hundred Wishes
- Ages Past, Ages Hence
- The Ballad Of The Fox Hunter
- Manx Ayre
- Le Belle Dame Sans Merci
- Sun, Moon And Stars
- Breaking Of The Sword
- Lost Souls
Einfach mal durchatmen
Über die Bedeutung einer Ausnahmeerscheinung wie LOREENA MCKENNIT zu sprechen, würde sich an dieser Stelle nicht lohnen. Ich persönlich kenne keine andere Künstlerin, die es derart authentisch, liebevoll und mit Blick aufs Detail schafft, wie eine Grazie durch die verschiedenen Klangwelten und Sphären zu balancieren, dabei niemals den Halt zu verlieren, sondern es schafft, sich wie ein akustischer Fels in der Brandung behaupten zu können. Ich schätze nicht nur die musikalische Vielfalt, sondern auch das Charisma der Kanadierin, die nun, acht lange Jahre nach "The Wind That Shakes The Barley" wieder mit einem neuen Studioalbum auftritt.
"Lost Souls", um das gleich vorweg zu nehmen, ist hierbei ein äußerst gefühlvolles (mehr als sonst) und ruhiges Album geworden. So manch einer mag jetzt mit den Augen rollen, doch hat diese Kraft, die "Lost Souls" dadurch ausstrahlt, den bemerkenswerten Vorteil, dass sie scheinbar die Zeit in dieser schnelllebigen Welt anzuhalten versteht. Im 21. Jahrhundert grenzt es schon an ein Wunder, dass man sich einmal fünf Minuten nur für sich und seine innere Ruhe gönnen kann. LOREENA MCKENNIT macht daraus ganze 48 und – ob man will oder nicht – man nimmt sich die Zeit, um in die verlorenen Seelen, die die bezaubernde Dame hier besingt, einzutauchen.
Ein akustischer Schleier legt sich auf den Hörer, abgeschottet von der allzu hektischen Außenwelt, hilft uns Frau MCKENNIT einmal durchzuatmen und das Dagewesene zu reflektieren. Am besten gelingt das durch hundert Wünsche, der ach so traurigen Ballade des Fuchsjägers und dem orientalisch angehauchten 'Sun, Moon And Stars' sowie der generellen Symbiose der verschiedenen Welten. Ob Violinen, Lyra, Harfe, Akkordeon oder Percussion – es gibt keine negativen Überraschungen auf "Lost Souls", man weiß einfach, was man bekommt. Und dennoch ist "Lost Souls" trotz der generellen Ruhe kein allzu vorhersehbares Album geworden, sondern eher ein Werk, für das man sich einfach eine Stunde Zeit nehmen sollte. Eine Art Eigentherapie, um dem Körper wieder die Kraft zu geben, sich dem Stress des Alltags hoffentlich erfolgreich entgegenzustellen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp