ME AND THAT MAN - Songs Of Love And Death
Mehr über Me And That Man
- Genre:
- Americana / Bluegrass
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cooking Vinyl / Sony
- Release:
- 24.03.2017
- My Church Is Black
- Nightride
- On The Road
- Cross My Heart And Hope To Die
- Better The Devil I Know
- Of Sirens, Vampires And Lovers
- Magdalene
- Love & Death
- One Day
- Shaman Blues
- Voodoo Queen
- Get Outta This Place
- Ain't Much Loving
Nergal auf angenehmen Abwegen...
Adam Michal Darski gehört in extremen Kreisen zu den prominentesten Figuren der gesamten Szene. Sein Alter Ego Nergal hat bei BEHEMOTH nicht nur Grenzen versetzt, sondern auch mehrere Revolutionen angeführt, die vor allem in der polnischen Heimat geschätzt wurden, gleichzeitig aber auch immerzu polarisiert haben. Unter seinem bürgerlichen Namen sucht er nun nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für seine musikalischen Visionen - und überraschenderweise distanzieren sich diese sehr stark von dem, was Darski ansonsten im Studio fabriziert.
Mit ME AND THAT MAN hat er ein Country/Bluegrass-Projekt aus der Taufe gehoben, bei dem er seine Vorlieben für Leonard Cohen, Johnny Cash und Konsorten nach außen trägt und dabei auch jene Ereignisse verarbeitet, die ihn kürzlich fast dahingerafft hätten. Der polnische Musiker zeigt sich einerseits emotional und zerbrechlich, andererseits zelebriert er aber auch einen arg finsteren Blues, der als Begleitmusik eines jeden Tarantino-Streifens mühelos hätte eingeflochten werden können. Aus der BEHEMOTH-Perspektive mögen Nummern wie 'Cross My Heart And Hope To Die' und 'Ain't Much Loving' zwar erst einmal befremdlich klingen, doch gerade in diesen traurigen Balladen kommt man dem Sänger und Songwriter näher als je zuvor.
Dass "Songs Of Love And Death" freilich kein weiterer revolutionärer Schritt ist, mag daran liegen, dass Darski und sein Team jederzeit sehr nahe an den Originalen bleiben und aus ihren Einflüssen nie einen Hehl machen. Umgekehrt muss es erst einmal gelingen, die Atmosphäre und auch das grundsätzliche Feeling so zu gestalten, dass man sich kurzerhand von ihnen mitreißen lässst - und das ist ME AND THAT MAN gleich im ersten Versuch perfekt gelungen. Die 13 Songs erzählen kurze Geschichten mit hypnotischer Wirkung, pendeln dann aber auch gerne einmal Richtung Hillbilly/Cowboy-Attitüde. Und mit dieser Mischung unterhalten Nergal und sein Team nicht weniger gut als auf den letzten BEHEMOTH-Alben. Nur eben unter völlig anderen, weniger extremen Voraussetzungen.
Anspieltipps: Voodoo Queen, Get Outta This Place, Ain't Much Loving, Cross My Heart And Hope To Die
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes