MEADE, LAURA - The Most Dangerous Woman In America
Mehr über Meade, Laura
- Genre:
- Art Pop / Avantgarde
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Doone Records / Just For Kicks
- Release:
- 21.05.2021
- 1. On The Shores Of The Seine
- 2. Leaving
- 3. Burned At The Stake
- 4. Iconoclast
- 5. End Of The Road In Hollywood
- 6. Doesn't Change A Thing
- 7. The Most Dangerous Woman In America
- 8. The Shape Of Shock
- 9. Forgive Me
- 10. Tell Me, Love
Experimentierfreudiges Album, für welches reichlich Aufgeschlossenheit benötigt wird.
Die New Yorkerin LAURA MEADE ist Sängerin der Pop-Prog-Rock-Band IZZ. Nach der Rock-EP "Laura Meade" (2007), der rockigen Single 'I Still Do' (2014) und dem Art-Pop-Album "Remedium" (2018) hat sie im letzten Monat ihr zweites Album veröffentlicht, welches ebenfalls in das Genre Art Pop einzuordnen ist. Zu seinem Entstehen trugen auch die weiteren IZZ-Mitglieder John Galgano (Bass, Gitarre und Keyboards), Brian Coralian (Drums und Percussion) sowie Tom Galgano (Keyboards und Produktion) bei.
Bei "The Most Dangerous Woman In America" handelt es sich um ein knapp 40minütiges Konzeptalbum über eine Frau, deren Stimme zum Schweigen gebracht wurde, doch deren Geschichte in ihrem eigenen Land nicht in Vergessenheit geriet. Die bereits seit längerem an der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose erkrankte Sängerin führt dazu aus: "Die Erzählung, die uns inspiriert hat, war nicht nur die einer Frau, sondern auch die all jener, die sich selbst gegenüber treu bleiben unabhängig vom Preis. Es gab in der Geschichte so viele Menschen, viele von ihnen Frauen, die für sich und das, woran sie glauben, einstanden und hierfür großen Schmerz und Leid erfuhren. Ihre Erinnerungen und Stimmen sind unterwegs zu Klatsch und Gerüchten verloren gegangen. Ich hoffe das dieses Album ein wenig die Vergessenen ehrt und ihnen ein Stimme verleiht."
Der Fokus liegt hauptsächlich auf dem Gesang und dem Inhalt der Songtexte. Häufig kommen Bass, Keyboard und Schlagzeug zum Einsatz. Innerhalb der Songs wie zum Beispiel im Titeltrack und 'The Shape Of Shock' wird enorm viel Abwechslung geboten - für meinen Geschmack eindeutig zuviel. Spannend fand ich, dass mitunter Textzeilen samt Melodie aus einem Song auch in einen anderen eingeflochten wurden, was zielsicher Vertrautheit hervorrief und für eine gewisse Einprägsamkeit sorgte. So wurde ein kleines Stück von 'Burned At The Stake' gegen Ende des Titeltracks verwendet und ein Teil des Titeltracks wiederum im streichergestützten 'Forgive Me'. Hierdurch ist auf dem Album ein roter Faden vorhanden, dem musikalisch teilweise nur schwer gefolgt werden kann.
Die leider nur 30 Sekunden dauernde Einleitung namens 'On The Shores Of The Seine' eröffnet das Album noch angenehm mit Naturgeräuschen wie Starkregen und Vogelzwitschern. Zudem setzt französischer weiblicher und männlicher Gesang ein. In manchen Tracks wurden im Hintergrund aufgezeichnete Unterhaltungen eingebunden, so zum Beispiel in 'Iconoclast' und 'The Most Dangerous Woman In America'. LAURA MEADEs schöne ausdrucksstarke Stimme ist manchmal in mehreren Layern vorhanden oder aber elektronisch verzerrt ('Doesn't Change A Thing' und 'Forgive Me'). Leider war an manchen Stellen (beispielsweise in 'Iconoclast') ihre Herkunft vom Musiktheater für meinen Geschmack zu stark hörbar. Auch die oftmalige Nutzung des Synthesizers zum Schluss von 'Burned At The Stake' sowie im nachfolgenden Lied und späteren Stücken hat mir das Album verleidet.
Die permanenten Wechsel innerhalb der Songs haben mich insbesondere im elektronischen Bereich auf Dauer doch etwas überfordert. Man muss dem Album aber zugestehen, dass es experimentierfreudig, fortschrittlich, frisch und dynamisch auftritt. Mich reißt es dennoch nicht vom Hocker und ich bezweifle ein wiederholtes Hören.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt