MEADOWS END - The Grand Antiquation
Mehr über Meadows End
- Genre:
- Symphonic Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 08.03.2019
- Devilution
- Storm of Perdition
- Svept i Sorgepläd
- Night's Bane
- Non-Dreaming Eye
- Her Last Sigh Goodbye
- The Insignificance of Man
- I Stilla Vemod Vandra
Die Schweden legen nach dem überragenden "Sojourn" stark nach!
Als "The Grand Antiquation" dieser Tage als Promo-Exemplar seinen Weg zu mir fand, musste ich mir doch erst einmal verdutzt die Augen reiben, immerhin hatte ich den Vorgänger "Sojourn" gerade erst in meine persönlichen Top-20 des vergangenen Jahres gewählt. Und etwas mehr als ein Jahr später soll nun schon der Nachfolger aus der Feder der Schweden MEADOWS END in den Startlöchern stehen? Möglich ist das durchaus, denn dank der hohen Qualität der letzten Scheibe ist mir fast entfallen, dass es sich dabei eigentlich nur um einen Re-Release frisch aufgenommener Demo-Tracks handelte, mit dem der Fünfer seinen Einstand bei Black Lion Records begehen wollte. Hinter verschlossenen Türen wurde dabei allerdings bereits fleißig an neuem Material gewerkelt, das nun sehr zu meiner Freude vorliegt.
Los geht es mit dem Opener 'Devilution' auch direkt vielversprechend, denn der Song präsentiert sämtliche Stärken des Quintetts, dank derer mich der Vorgänger so überzeugen konnte. Das Fundament bildet dabei erneut solides Göteborg-Riffing im Stile von alten IN FLAMES oder AT THE GATES, das geschickt mit bombastischen Orchestrationen ausgeschmückt wird, die dem Material auf "The Grand Antiquation" eine ordentliche Portion Epik verpassen. Gekrönt wird das Ganze von einem hervorragenden Händchen für feine Gitarrenmelodien und dem variablen Organ von Fronter Johan Brandberg, der sich mit brutaler Gewalt durch die insgesamt acht Songs brüllt, screamt und growlt. Ausfälle sucht man entsprechend auf dem Silberling auch wirklich vergebens, wobei vor allem immer wieder das Talent der Schweden auffällt, komplexe und fast schon proggige Arrangements in kompakten Fünf-Minuten-Tracks unterzubringen.
Ganz ohne Kritik komme ich trotzdem nicht aus, denn auch wenn der neue Langspieler in nahezu sämtlichen Kategorien auf ganzer Linie überzeugen kann, so stört mich nach mehreren Hörduchläufen das immer gleichbleibende Mid-Tempo der Nummer doch ein wenig. Natürlich passt die stampfende Rhythmik insbesondere zu den gerne eingesetzten Orchester-Crescendos bestens, trotzdem fehlt den Tracks ab und zu einfach etwas der Dampf, der mir auf "Sojourn" ganz besonders gut gefallen hat. Untermauert wird dieser Eindruck auch noch einmal vom bärenstarken 'Non-Dreaming Eye', bei dem die Jungs endlich auch mal ein temporeiches MDM-Riff auspacken und prompt das absolute Highlight der gesamten Scheibe abliefern.
Am Ende ist das aber alles Meckern auf allerhöchstem Niveau, doch bei einer Band, die mich im letzten Jahr so aus den Socken gehauen hat, muss das auch erlaubt sein. "The Grand Antiquation" ist aber beileibe kein schlechtes Album, sondern darf sich ganz im Gegenteil erneut Hoffnungen auf eine Platzierung in meiner Bestenliste machen. Freunde von orchestralen Klängen, die gleichzeitig aber nicht auf den Symphonic-Female-Fronted-Metal-Hypetrain aufspringen wollen und eher auf derbe Vocals stehen, sollten sich den Namen MEADOWS END also schleunigst notieren und sich bei der Gelegenheit gleich auch den bärenstarken Vorgänger auf den Einkaufszettel schreiben.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs