MEAN MISTREATER - Razor Wire
Mehr über Mean Mistreater
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dying Victim Productions
- Release:
- 26.07.2024
- Forget It
- Razor Wire
- Visions
- Waiting To Die
- Let 'Em Roll
- Bleeding The Night
- One By One
- Bedevil
Solider Albumeinstand.
Ich muss sagen, dass ich die Leidenschaft und den Mut vieler junger, aufstrebender Bands bewundere, die sich trotz geringer kommerzieller Erfolgsaussichten dafür entscheiden, die Metal-Gemeinde mit neuer Musik zu beglücken. MEAN MISTREATER, 2023 gegründet in Austin (Texas), ist eben solch eine Band, die ihren Platz im längst schon hoffnungslos überfüllten Haifischbecken der Musikindustrie zu finden versucht. Ob ihr dies gelingt oder auch nicht, zeigt sicherlich die Zukunft.
Das Quintett um Sängerin Janiece Gonzalez bietet auf ihrem Debütalbum "Razor Wire" jedenfalls acht knackig produzierte Songs bei einer Gesamtspielzeit von gerade einmal 27 Minuten. Geboten wird dementsprechend also weder Epic noch Doom-Metal, sondern purer, authentischer Heavy Metal der alten Schule. SAXON und W.A.S.P. dürften bei der Entstehung des Drehers sicher des Öfteren im Proberaum gelaufen sein und dienten dementsprechend als hörbare Inspirationsquellen. Das Feuerwerk, das Alex Wein und Quinten Lawson hier mit ihren Gitarren abbrennen, ist schon ganz große Klasse und braucht sich vor der übermächtig erscheinenden Konkurrenz an Axtschwingern keineswegs zu verstecken.
Was allerdings nicht immer konkurrenzfähig erscheint, ist zum einen das Songwriting, dem einfach ein paar echte Hits fehlen, die im Ohr hängen bleiben, und leider auch der Gesang von Frontfrau Janiece. Er ist wild, roh, hat Ecken und Kanten und erinnert mich stellenweise auch an Stacey Savage von SAVAGE MASTER, bleibt aber auf Albumlänge leider zu eindimensional und farblos, um wirklich Akzente setzen zu können.
Unterm Strich bleibt also ein gut produziertes Debütalbum einer entschlossen wirkenden Band mit Potenzial. Wo nun und ob MEAN MISTRATER letztendlich ihren Platz im Haifischbecken findet, bleibt also abzuwarten. Die Gefahr von größeren Haien verschlungen zu werden ist jedenfalls gegeben. Hörerinnen und Hörer von SAVAGE MASTER und Konsorten und solche, die den Underground dem Mainstream vorziehen, sollten trotz meiner Kritik auf jeden Fall ein Ohr riskieren, denn Musik hat bekanntlich immer etwas mit persönlichem Geschmack zu tun und dieser sagt lange nicht aus, ob etwas für ein anderes Ohrenpaar ebenso gut oder eben nicht gut klingt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl