MECHANICAL ORGANIC - This Global Hive Part Two
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2014
Mehr über Mechanical Organic
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.06.2014
- Show Me Oblivion
- The Guiding Lie
- Of Leprous Minds
- Hate Remembers / Love Forgot
- Empty Shell
- Through The Lens
- The Drifting Part
- An Architect's Farewell
- To Be King
VAUXDVIHL trifft NEUE REGEL!
Aus Australien kommen die Herren von MECHANICAL ORGANIC, die hierzulande noch relativ unbekannt sein dürften. Dabei haben sie bereits vier Alben und zwei EPs veröffentlicht. Aber Australien eben. Teure Importe, und noch dazu eine wenig gemeingefällig Musik. Denn MECHANICAL ORGANIC spielt progressiven Rock bis Metal, aber progressiv hier nicht im Sinne von hier und da mal einen Akkord mehr, sondern wahrhaftig im Wortsinn. Hier ist der Zuhörer nicht einfach Konsument, sondern es wird erwartet, dass er sich mit der großartigen Musik auseinandersetzt. Denn die Australier haben etwas zu sagen, und danach richten sich auch die Kompositionen.
Herzen der Truppe sind Eddie Katz, der schon auf "To Dimension Logic", dem berühmten Ausnahmealbum von VAUXDVIHL, Bass und Keyboards gespielt hat, und David Bellion, der auch einmal bei VAUXDVIHL aktiv war und dessen frühere Band NEUE REGEL und das einzige Album "In A Word" wahrscheinlich nur wenigen bekannt sein dürfte, das jedoch ebenso ein gesuchtes Underground-Prog-Juwel ist. So ist es kein Wunder, dass auch die neuen Sounds durchaus Parallelen aufweisen. Besonders NEUE REGEL schimmert an allen Ende durch, nur ist MECHANICAL ORGANIC durchaus metallischer unterwegs und lotet damit das muskalische Spektrum weiter aus als es Davids alte Band getan hatte.
Eine Charakterisierung fällt schwer, und ist sicher auch nicht beabsichtigt oder notwendig im Sinne progressiver Musik. Es vermischen sich Art Rock und Prog Metal, atmosphärische Parts wechseln ab mit heftigen Riffeinlagen, PAYNE'S GRAY-artige Pianos und Hörspieleinlagen treffen auf mehrstimmige Gesänge, zeitweise elektronisch verfremdet, subtile Melodien, die sich erst nach und nach erschließen, ersetzen häufig den üblichen eingängigen Refrain. Instrumental dominiert allgemein die Gitarre, aber Keyboards und elektronische Sprengsel haben ihren festen Platz. Ja, easy listening geht wahrhaftig anders.
Aber gerade das macht den Reiz aus von "This Global Hive, Part 2", das gegenüber dem ersten Teil noch ein Stück besser geraten ist. Die Produktion ist besser, die Songs kommen trotz aller Komplexität beinahe schon nachvollziehbar auf den Punkt. So kann der Opener 'Show Me Oblivion' sogar mit Teilen aufwarten, die man schon nach ein paar Durchgängen mitsingen kann. Ja, das gab es früher selten. Dafür gibt uns dann 'The Guiding Lie' schon fast doomartige Klänge. Prog-Doom, genau. Spätestens beim Beginn von 'Of Leprous Minds' und dem speedigen Mittelteil ist der Zuhörer verwirrt, gefangen in der Klangwelt der Australier. Oder genervt.
Ich bin fasziniert und bin mit meiner Entdeckungsreise noch lange nicht am Ende. Mittlerweile bin ich soweit, dass sich die Genialität der späteren Songs des Albums erst entfalten, so ist mittlerweile 'The Drifting Part' mein Höhepunkt von "This Global Hive, Part 2". Und meine Liebe für das Werk steigert sich noch immer. So sehr, dass ich mittlerweile dazu tendiere, meine Note zu erhöhen. Eine Empfehlung für aufgeschlossene Musikfreunde ist obligatorisch. Es wäre geradezu eine Sünde, würde dieser großartige Act unerkannt bleiben. Und ganz sicher ein Verlust für die Progwelt. Also: holt euch das Ding!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger