MEDEVIL - Mirror In The Darkness
Mehr über Medevil
- Genre:
- Power Metal / Progressive Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 07.04.2023
- Dead Before Birth
- Among Thieves
- Pray For Me
- The Signal
- Smoke And Mirrors
- Weight Of The Crown
- Mirror In The Darkness
- Gateways
- Veiled
- No Peace In Rest
Ein echter Grower!
Die Kanadier von MEDEVIL, gegründet im Jahr des Herrn 2014, beehren uns mit ihrem Zweitling "Mirror In The Darkness", und in der Tat handelt es sich textlich und musikalisch um ein eher dunkel grundiertes Werk. Die Produktion ist sehr modern ausgerichtet und arbeitet mit viel Volumen und einer gewissen Kälte. Auch Effekte werden immer wieder eingesetzt. Musikalisch bekommen wir eine klar auf die Gegenwart ausgerichtete Spielart des Power Metals serviert, die durch die anspruchsvollen Rhythmen aber einen durchaus progressiven Anstrich bekommen hat. Das Schlagzeugspiel sorgt überwiegend für einen schönen Groove, der aber zu keiner Zeit etwas Oberflächliches hat. Auch auf Hooklines verzichtet das Quintett nicht, und das zahlt sich aus. Die Überzeugungskraft der einzelnen Songs wächst mit jeder Passage, die über einen gewissen Wiedererkennungswert verfügt.
Das mit einer gut hörbaren Portion Aggressivität aufwartende 'Among Thieves' hat auch Elemente des zeitgenössischen Thrash Metals eingebaut. 'Pray For Me' ist wegen seines eingängigen Refrains das zugänglichste Stück auf "Mirror In The Darkness" und war gleich von Beginn an mein Lieblingssong. Klasse ist auch, wie gekonnt hier die Keyboards eingesetzt werden. Überhaupt hat sich die Band Mühe mit den Arrangements gegeben. 'The Signal' ist ein waschechter Progressive-Metal-Song, der wegen der zuweilen gegenläufigen Rhythmen und der nicht gerade durchsichtigen Gesangslinien etwas Zeit braucht, um zu zünden. Die spielerische Klasse von MEDEVIL ist allerdings sofort deutlich. Unbedingt hörenswert ist der Titelsong, der ein breites Spektrum an Stimmungen zu bieten hat und interessant aufgebaut ist.
Das Album braucht schon einige Durchläufe, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Man sollte daher mit dem Urteil nicht zu vorschnell sein. Auch die Reibeisenstimme von Liam Collingwood, die Ähnlichkeiten mit der von Udo Dirkschneider aufweist, wird nicht jeder gleich ins Herz schließen. Nachdem "Mirror In The Darkness" aber einige Male gelaufen ist, merkt man, dass der Gesang perfekt zu MEDEVIL passt.
In Zusammenarbeit mit der Flashback Brewing Company hat die Band übrigens ein Hazy Pale Ale mit dem Artwork des Albums rausgebracht. Cheers!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens