MEDUSA´S CHILD - Damnatio Memoriae
Mehr über Medusa´s Child
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Board Records
- Release:
- 19.02.2010
- Sun Is The Witness
- Unchained Soul
- Run With The Wolf
- Three Clowns
- Children Of The Sun
- Destiny
- Prelude Of Tragedy
- Wounded Knee
- Frozen Ground
- The Old Men Say
- Resurrection Of A Dream
- Brave
- The Earth Only Endures
- Birth Of Betrayal
- Damnatio Memoria
- Funeral Of Hatred
Eine enorme Steigerung!
Die Firschzellenkur im Hause MEDUSA'S CHILD hat der Band spürbar gut getan. Im Anschluss an die letzte, eher dürftige Scheibe "Immortal" konnte die Band zwar international auftreten, musste dann aber doch Einschnitte im Line-up hinnehmen, die im Nachhinein betrachtet jedoch das Beste waren, was der Band passieren konnte. Mit den neuen Leuten im Bandgefüge hat sich das Quintett nicht nur stilistisch weiterentwickelt, sondern auch die verkrampfte Haltung, die noch große Teile des letzten Albums dominierte, ablegen können. Und auch wenn der Sound bzw. die Songs nun ein ganzes Stückchen berechenbarer geworden sind: Der Schritt geht in die richtige Richtung!
Auffällig auf "Damnatio Memoriae" ist vor allem der weitaus melodischere Ansatz. Wo sich die Band auf "Immortal" noch gegen simplere Hooks sträubte und immer wieder versuchte, den eigenen Anspruch künstlerisch hochwertig zu verpacken, geht man auf der aktuellen Platte mit viel mehr Bauchgefühl an die Sache heran. Gerade zu Beginn wundert man sich über die unkomplizierten Melodic-Metal-Arrangements und die vielen starken Refrains, die Songs wie 'Unchained Soul' und 'Three Clowns' auszeichnen. MEDUSA'S CHILD wagen sich sogar kurzzeitig in flottere Regionen hervor, so dass zwischenzeitlich sogar der Vergleich zur finnischen Szene erlaubt sein muss, der nicht zuletzt dadurch begründet sein mag, dass die Band in Helsinki aufgenommen hat.
Im weiteren Verlauf entpuppt sich "Damnatio Memoriae" dann immer mehr als fließendes Konzeptwerk mit einigen hervorragenden Piano-Interludien und weitreichenden Ideen. Hierzu gehören auch einige progressive Passagen, die den einzigen nenennswerten Link zur letzten Platte aufbauen, hier aber auch wesentlich lockerer und freier interpretiert werden. Fast so scheint es, als hätte man einen eingeklemmten Nerv befreit, einen faulen Zahn gezogen und schließlich all das entfernt, was bei der verkopften Konstruktion der letzten Jahre im Wege stand. Mit "Damnatio Memoriae" können sich MEDUSA'S CHILD vom Ballast freischwimmen und beweisen ganz klar, dass die Reduzierung auf das Wesentliche manchmal Wunder bewirken kann - und das Wesentliche ist bei dieser Band bzw. auf diesem Album immer noch eine ganze Menge. Von daher wäre alles andere als eine Empfehlung an diese Schweizer ein wahrer Frevel!
Anspieltipps: Unchained Soul, The Old Men Say, Damnatio Memoriae
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes