MEGACE - Human Errors (Re-Release)
Mehr über Megace
- Genre:
- Technical Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 04.07.2025
- Something Incomprehensible
- Law Enforcement Agency
- Repetitions Of Human Errors
- Let me Explain
- Save Your Dignity
- No Brain - No Pain
- Discord
- Monofaces
- Better To Forget
- Discord (Demo)
- Something Incomprehensible (Demo)
- Reflections (Demo)
- Repetitions Of Human Errors (Demo)
- Better To Forget (Demo)
- Monofaces (Demo)
- Discord (Demo)
Grandioser Re-Release einer ebenso grandiosen Platte!
Wenn man über hiesigen Thrash Metal mit weiblichen Vocals nachdenkt, ist HOLY MOSES logischerweise die erste Wahl. Sabina Classen und ihre Mannen haben sich immer wieder über die Zeit gerettet, trotz längerer Pausen immer wieder zueinander gefunden und bis zu ihrem Abschlusskonzert gerade auf der Bühne permanent abgeliefert. Eine Truppe wie MEGACE vergisst man dabei mal ganz schnell, einerseits weil die Band aus der Hansestadt mit ihren beiden Platten den Durchbruch nicht gepackt hat, andererseits aber auch weil sie erst auftauchte, als viele der wichtigsten Kapitel des Teutonensounds bereits geschrieben waren.
Mit ihrem recht technischen Anstrich konnten die Hamburger aber vor allem auf ihrem Debüt "Human Errors" mächtig überzeugen und stimmten relativ souverän in den etwas verzwickteren Thrash-Sound ein, der Ende der 80er vor allem in den Staaten einige echte Meisterwerke hervorbrachte. Mit Bands wie WATCHTOWER und HADES kann sich die Band im Nachhinein zwar nicht messen, doch die Mischung aus progressivem Power Metal und mleodischem Thrash im Stile der ersten ANNIHILATOR-Alben macht auch 35 Jahre später noch mächtig Freude. Ein Glück also, dass Szeneguru Neudi sich des Materials noch einmal angenommen und zumindest die erste LP unter seine Fittiche genommen hat. "Human Errors" erfährt einen definitiv längst überfälligen Re-Release, der stilecht noch mit den ersten beiden Demos aufgefrischt wird. Und damit könnte schon alles gesagt sein...
...ist es aber nicht. Denn die wandlungsfähige Performance von Frontdame Melanie Bock sollte auf jeden Fall Erwähung finden, da die Sängerin sowohl in ihren hässlichen Screams (Frau Classen lässt grüßen), als auch in den melodischen Clean-Parts eine richtig tolle Figur abgibt und man sich heute noch fragen muss, warum nur so wenige Leute davon Notiz genommen haben. Aber auch das umfassend verspielte Songmaterial rechtfertigt jeden Cent, den man in diese Neuinvestition stecken sollte, da hier von US-inspiriertem Power Metal über technischen Thrash bis hin zu klassischem Heavy Rock alles aufgeboten wird, was die Szene in den 80ern zu bieten hatte - und das auf einem richtig hohen Niveau die Performance betreffend! Es ist wohl nur dem Umstand geschuldet, dass eine Stadt im Nordwesten der USA Anfang der 90er ihren Siegeszug angetreten und die Popularität von traditionellem Metal Schritt für Schritt untergraben hat. Dass die ursprünglich 1991 erstveröffentlichte Platte aber bis heute als zeitloser Klassiker gilt, haben die Herren in Seattle nicht anfechten können!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes