MEGAHERZ - Götterdämmerung
Mehr über Megaherz
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Golden Core (ZYX)
- Release:
- 20.01.2012
- Jagdzeit
- Heute Nacht
- Keine Zeit
- Licht am Ende der Welt
- Rabenvater
- Prellbock
- Mann im Mond
- Feindbild
- Herz aus Gold
- Abendstern
- Kopf oder Zahl
Nichts Neues aus dem Hause MEGAHERZ
Ist es wirklich so, dass die NDH-Szene bis auf weiteres zu streng limitiert ist und eine individuelle Neuerfindung des eigenen Sounds von vorneherein ausgeschlossen ist? Gute Frage. Doch warum gelingt es den ursprünglichen Pionieren bei RAMMSTEIN dann immer wieder, neue Akzente zu setzen und aus dem Fundus der Möglichkeiten alles erdenklich Kreative herauszuschlagen? Wiederum: gute Frage. In diesem Fall ist es jedoch interessanter, was sich bei MEGAHERZ, der Band, die als eine der wenigen den Untergang der Szene erlebt und ihn auch überlebt hat, geschieht - und das ist anno 2012 leider nicht mehr ganz so erbaulich.
"Götterdämmerung" besinnt sich lediglich auf bekannte Qualitäten und bemüht sich erst gar nicht mehr, innovative Wege einzuschlagen oder neue, tragende Akzente zu setzen. Stattdessen prahlt die Band mit den immer gleichen Stampf-Riffs, versucht es mit den gleichen abgegriffenen Melodien und wiederholt sich in diesem Sinne weitaus öfter, als es dem standhaften Hörer lieb sein kann. Die erste Single 'Jagdzeit' beispielsweise ist absolut berechnend, musikalisch aber derart unspektakulär, dass man weder die forschen Shouts im Chorus, noch das instrumentale Grundgerüst noch irgendwie spannend finden könnte. Versucht die Band es hingegen mit eingängigen Melodien, so geschehen in 'Abendstern' und 'Heute Nacht', kann man sich ebenfalls des Verdachtes nicht entziehen, hier würde man lediglich die alte Würze ehemaliger Scheiben heraufbeschwören und sich mit gängigen Standards aus dem eigenen Katalog zufriedengeben. Experimente wie die Chor-Passagen in 'Mann im Mond' sind daher überaus willkommen. Schade nur, dass der zugehörige Song einer der schwächsten auf "Götterdämmerung" ist!
Das Dilemma ist schließlich riesig, auch wenn auf dem neuen Album sicher ein paar anständige Nummern verankert sind. Aber was bringt es denn, sich ständig selbst zu wiederholen und die eigene Diskografie mit jedem weiteren Album noch austauschbarer zu machen. MEGAHERZ hatten einst diesen Pioniersinn und waren bemüht, das NDH-Genre mit belebenden Elementen aufzufrischen. Mittlerweile hat die Band diesen Status jedoch abgegeben - und das wird nirgendwo deutlicher als auf dem aktuellen, inzwischen siebten Output dieser Band!
Anspieltipps: Keine Zeit, Kopf oder Zahl
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes