MEGAHERZ - Zombieland
Mehr über Megaherz
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 24.10.2014
- Zombieland
- Himmelsstürmer
- Für immer
- Roter Mond
- Wir könnten Götter sein
- Lieblingsfeind
- Fanatisch
- Schwarzer Engel
- Unter Strom
- Gegen den Wind
- Hurra wir leben noch
- Frei
Grundschulreime und Peinlichkeiten.
"Zombieland" heißt also das neue Werk der Neuen Deutschen Härtner MEGAHERZ. In der Politik würde man es als Populismus bezeichnen, in der Musik ist es wohl eher das pure Aufspringen auf einen Trend, ohne dass viel Substanz dahinter steckt. So beschäftigt sich die Münchener Gruppe auf ihrem neuem Rundling auch nur exakt drei Minuten und 40 Sekunden mit dem pompös aufgemachten Thema. Interessant wäre es gewesen, mehr in die Tiefe zu gehen, mehr Songs über tatsächliche Zombies zu schreiben, statt das eine Lied dann auch noch "gesellschaftskritisch" aufzuziehen. "Mehr tot als wahr" - was soll das überhaupt bedeuten?
In der Wikipedia steht es gut umschrieben: MEGAHERZ verwenden "direktere Texte und Aussagen" als die Vorbilder von RAMMSTEIN. Direkt steht hier Synonym für stumpf. Sänger Lex Wohnhaas singt genau so, wie er wohl in einem Gespräch erzählen würde. Das ist nicht etwa volksnah, nein - das ist langweilig, platt und peinlich. Zumal die hier besungenen Themen trotzdem abstrakt sind. Es werden keine Geschichten erzählt, die direkte Sprache benötigen, vielmehr folgt Sprichwort auf Plattitüde und beim nächsten Mal wieder andersrum. Dass der Promozettel bei MEGAHERZ dann auch noch gerade die Texte als Pluspunkt hervorhebt, sie sogar mit "sensibel und intelligent" beschreibt, kann nur Sarkasmus sein.
Die instrumentale Untermalung ist auf "Zombieland" allerdings ganz gut gelungen. Es gibt weniger direkte Kopien der Referenz-Bands. Stattdessen setzt man neuerdings auf eigene Melodien. Das gefällt. Als Ausnahme sei hier 'Fanatisch' zu nennen, für das man sich die Samples von RAMMSTEINs 'Ich will' geklaut hat. Vieles auf "Zombieland" geht stark in Richtung Schlager. Das ist keine neue Entwicklung in der harten deutschen Musik, UNHEILIG hat's ja vorgemacht. Wirklich gut geht aber schon anders, denn böse oder hart ist hier gar nichts. Oben drauf gibt es mit 'Himmelsstürmer' noch regelrechten Eurodance. Inklusive Drumcomputer. Muss nicht sein. Auch das härteste neue Stück 'Lieblingsfeind' setzt zu großen Teilen auf Elektronik. Knallharte Riffs - Fehlanzeige!
MEGAHERZ erkennt es in 'Hurra wir leben noch' selbst, die großen Erfolge, die die Band mittlerweile feiern kann, sind einzig und allein glücklichen Umständen zu verdanken. Zum Glück gibt es tolle neue Bands wie beispielsweise LICHTGESTALT, die die Fahne der NDH hochhalten. Verließe man sich allein auf hörbar satte Bands wie MEGAHERZ, das Genre wäre nicht mehr zu retten.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Marius Luehring