MEGALITH - Gipfelstürmer
Mehr über Megalith
- Genre:
- Metal
- Label:
- Articaz/CMS
- Release:
- 20.06.2008
- Zukunftspläne
- Gipfelstürmer
- Deutsches Herz
- Der einsame Jäger
- Die Geier
- Wir lieben den Tod
- Eines Tages
- Ein Traum von Ende und Anfang
- Die Brücke
- Das Tor
- Schämst du dich nicht?
- Aufbruch in die dunkle Nacht
- March Ör Die (Bonustrack)
- Trail Of Tears
Schaut man auf das Cover der neuen MEGALITH-Scheibe, so denkt man zuerst einmal nicht sofort an eine Metalband, denn das Bild könte durchaus auch in jeder Reisezeitschrift zu finden sein. Doch ein Blick auf den Albumtitel bringt Klarheit. Das gute Stück heißt nämlich "Gipfelstürmer", von daher passen die Landschaftsaufnahmen. Nachdem die deutsche Band bereits zwei Demos und einen Longplayer veröffentlichte, legt sie nun ein weiteres musikalisches Kapitel nach.
Insgesamt vierzehn Tracks haben es auf den Silberling geschafft (zwölf reguläre, zwei Bonustracks), die allesamt wieder das Können der Band zu demonstrieren wissen. MEGALITH gelingt die Gratwanderung zwischen hart und sanft (wobei sanft hier bitte nicht als kitschig zu verstehen ist). Immer wieder bekommen die harten Gitarrenriffs Gesellschaft von einem angenehmen Keyboard-Teppich. Die Härte mindert das jedoch nicht, dafür sorgen allein schon die meist gefauchten Vocals. Damit dies auf Dauer nicht so langwelig wird, gibt es auch immer wieder klare Gesangsparts, doch die Ballade 'Aufbruch in die dunkle Nacht' ist das einzige Stück, in dem überhaupt nicht gegrowlt oder gezischt wird. Die Musik kann sich jedenfalls durchaus hören lassen, wartet immer wieder mit neuen Überraschungen wie Rhythmuswechseln oder einer unerwarteten Melodieführung auf, doch nicht umsonst bezeichnen sich MEGALITH als "Spirit Soldiers", Soldaten des Geistes.
Was die Band nämlich zusätzlich noch von der grauen Metalmasse absetzt, sind ihre Texte. Zwar werden auch hier die üblichen Themen wie "Tod" und "Verderben" behandelt, allerdings so, dass der Hörer immer wieder zum Nachdenken angeregt wird. So geht es auch um Krieg, Unterdrückung und andere Ungerechtigkeiten. Gesungen wird auf Deutsch, lediglich die zwei Bonustracks sind in englischer Sprache. Hier lohnt es sich jedenfalls, genauer hinzuhören beziehungsweise die Texte im Booklet mitzulesen. Das ist sowieso sehr hübsch geworden, wartet mit einzelnen Zitaten zu den Liedern auf und enthält außerdem Informationen zu Heinrich Heine, Noah Seattle und Franz Kafka, die als literarische Einflüsse aufgeführt werden. Wundern tut dies nicht, denn textlich ist "Gipfelstürmer" ebenso provokativ und bilderreich wie die Werke dieser Herren.
An der Produktion gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Der Sound ist glasklar ohne zu glatt zu wirken. Jedes Instrument kommt hier zur richtigen Zeit zum Ausdruck, und so wird "Gipfelstürmer" zu einem absoluten Muss für Metalfans mit Hirn und Verstand. Ach ja, Hyperion, der Ex-Gitarrist von AGATHODAIMON, spielt hier ebenfalls mit, doch das braucht eigentlich nicht zu Promotion-Zwecken erwähnt zu werden, die Musik von MEGALITH spricht für sich.
Anspieltipps: Der einsame Jäger, March Ör Die, Die Brücke
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel