MEIFU - Haunted Dreams
Mehr über Meifu
- Genre:
- Psychedelic Rock / Doom
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 05.07.2024
- Cubensis
- Third Eye Invocation
- Turkish Kraken
- Steerpike
- Battle Of Chapultepec
- So Magic
Nebelschwaden im psychdelischen Stoner-Outfit.
Blickt man auf das aktuelle Album von MEIFU, bleiben zunächst die Erinnerungen an wirklich tolle und vor allem extrem dreckig produzierte Stoner-Riffs. Und auch die psychedelischen Sequenzen, auf die das italienische Quartett einen klaren Schwerpunkt setzt, haben etwas Vereinnahmendes, dem man sich zumindest in der instrumentalen Darbietung nur schwer entziehen kann. Denn je weiter die Band in die Welten von "Haunted Dreams" abtaucht, desto stärker wirken die hypnotischen Effekte, die das Erstlingswerk in steter Gelassenheit generiert. Doch es gibt einen kleinen Haken, der das allgemeine Hörvergnügen bisweilen ein bisschen trübt, und das sind die gelegentlich verzerrten, meist im Hintergrund wahrnehmbaren Vocals von Frontdame Mari. Die Sängerin versteht ihre Arbeit sicherlich und lässt sich von den sphärischen Aspekten der Platte auch schnell mitreißen, jedoch könnte ihr eigentlich recht ausdrucksstarker Gesang wesentlich präsenter sein, als es letzten Endes der Fall ist - auch wenn die instrumentale Darbietung wirklich vorzüglich ist.
Doch es sind Nummern wie 'Turkish Kraken' und bisweilen auch das von richtig starken Riffs durchsetzte 'Steerpike', bei denen der Gesang das Zünglein an der Waage ist und eben nicht ganz so gut funktioniert. Zwar ist die Band hier auch schon tief im Reich der Psychedelica angekommen und überzeugt mit wabernden Gitarrensounds und im erstgenannten Track auch mit orientalischen Versatzstücken, doch der letzte Schritt zur Euphorie bleibt ob der genannten Gründe dann leider aus.
Die Stimmung soll dies jedoch nur wenig trüben, da sowohl der eigentliche Opener 'Third Eye Invocation' (das recht lange Auftaktstück 'Cubensis' fungiert nur als Intro), als auch die beiden monumentalen Longtracks 'The Battle Of Chapultepec'' und das von Nebelschwaden umhüllte 'So Magic' die Kohlen wieder aus dem Feuer holen und mit ihrem 70s-affinen Heavy-Rock-Sound untermauern, dass bei MEIFU eine Menge möglich ist, solange die Stimmungslage so mystisch bleibt wie in großen Teilen von "Haunted Dreams". Insofern bleibt nur der Verweis, dass die Vocals hier und dort etwas mehr Intensität versprühen könnten beziehungsweise im Endmix weiter in den Fokus geraten sollten. Kann man sich mit diesem kleinen Makel anfreunden, ist das Debüt dieser Südeuropäer definitiv die Mühen wert!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes